Kinostart: 20.12.2018
Der Mann mit der großen Gabel (die später golden wird): Nun erhält auch „Aquaman“ aus den DC Comics seinen Stand-Alone-Auftritt. James Wan, der nichts mehr von seiner Horror-Ära („Saw“, „Conjuring“) zeigt, sondern längst als profilloser Blockbuster-Erfüllungsgehilfe fungiert („Fast & Furious 7“), spricht mit dem Spektakel alle Sinne an – vor allem den Stumpfsinn. Sein blindes Effektbombardement ertränkt in 143 Minuten jeden Anflug von Verstand.
Neu-„Conan“ Jason Momoa muss als Sohn eines Leuchtturmwärters und einer Meerjungfrau als Thronfolger Atlantis vor seinem kriegslüsternen Halbbruder retten, bevor die Erde in Flammen aufgeht, oder so ähnlich. Egal, die Story gleicht jedem anderen Superheldenfilm (und selbst den Alternativen dazu wie „Mortal Engines“). Wie teuer auch diese immergleiche Geschichte ausstaffiert wird (Kostenpunkt mindestens 160 Millionen aufwärts), es ist und bleibt TRASH.
Und zwar grauenvoll geschmacksverirrter, der zwischen Rosamunde-Pilcher-Schmalz, 3D-Arena-Battle-Game, bemühter Komik und Coolness, Laserstrahlen-SF-Geballer zu Synthie-Score und alles überdröhnender visueller Fantasykreation à la „Avatar“ wechselt, möglichst wild und chaotisch. Manchmal erkennt man einen Star wieder – und fragt sich, wie Temuera Morrison, Nicole Kidman, Willem Dafoe oder Dolph Lundgren in „Aquaman“ gekommen sind. Tja, das ist der Schrott, der die Kinos verstopft und Großartiges wie „Roma“ zu Netflix verdrängt.
Das Zeitalter grenzenloser Verdummung hat, wieder einmal, einen neuen Zenit erreicht.
imdb ofdb