Im Beinahe-Jetzt verankertes SciFi-Kammerspiel, das Alex Garland als Psychothriller um Künstliche Intelligenz aufzieht
Alex Garland, GB 2015
Kinostart: 23.04.2015, DVD/BD-Start: 03.09.2015
Story: Der junge Programmier-Geek Caleb gewinnt die Bürolotterie und darf eine exklusive Woche mit Boss Nathan in dessen abgelegener Festung in den Bergen von Alaska verbringen. Dort soll Caleb die Intelligenz von Android Ava testen, aber Erschaffer Nathan lässt ihn im Unklaren über das wahre Ziel des Experiments.
Von Max Renn
Der Londoner (Drehbuch)Autor Alex Garland, Vorlagengeber für die Danny-Boyle-Hits „The Beach“, „28 Days Later“ und „Sunshine“, konzentriert sich in seinem selbstverfassten Regie-Debüt auf den Turing-Test an der ersten selbständig denkenden KI in einem Frauenkörper: „Ex Machina“ mutet in seinem fensterlos-klaustrophobischem Hochsicherheits-Edel-Ambiente wie ein futuristisches Theaterstück mit drei Personen an.
Die spanisch-bulgarische B-Zukunftsvision mit Antonio Banderas entwirft einen interessanten, pessimistischen Future Noir.
Gabe Ibáñez, E/BG 2014
DVD/BD-Start: 17.04.2015
Story: 2044 haben Sonnenstürme die Erde verstrahlt und die Menschheit dezimiert. Während seine Frau hochschwanger daheim sitzt, untersucht Versicherungsagent Jacq einen zerschossenen Roboter und muss mit dem sich selbst reparierenden Exemplar Cleo vor Killer Wallace in die lebensfeindliche Wüste fliehen.
Von Caroline Lin
Nach seinem ausbaufähigen Debüt, dem Mysterythriller „Hierro“, findet F/X-Experte Gabe Ibáñez zu einem intellektuell reizvollen Zukunftsentwurf, der eine „Blade Runner“-Nacht in „Elysium“-Schrott-Slums ausruft, dies gleichwohl differenzierter als Konsorten anpackt. Visuell und finanziell ist das pessimistische SciFi-Drama ansehnlich, dramaturgisch aber defizitär, was sich in inadäquaten Thrillerambitionen niederschlägt.
Story: Dr. Will Caster hat gerade den selbständig denkenden und fühlenden Quantencomputer PINN erfunden, da wird er von technologiefeindlichen Terroristen mit Polonium vergiftet und stirbt binnen weniger Wochen. Derweil läd seine Frau Evelyn seinen Geist in die Maschine. Will geht als Superintelligenz online.
Von Caroline Lin
Alles, was Spike Jonze kürzlich mit „Her“ so elegant gelang, misslingt diesem „Him“ zu massivem Murks: Die Maschine mit Empfindungen, die Technologische Singularität also, heißt hier, religiös konnotiert, „Transzendenz“. Christopher Nolans Stammkameramann Wally Pfister („Inception“) begegnet mit zu viel Plot und zu wenig Drama seinem Rasenmähermann 3.0 – arg simpel und unentschlossen, was er sein und aussagen will.