Story: Als Anwalt Sebastián seine beiden Kinder Luca und Luna aus dem siebten Stock des Apartmentgebäudes seiner frisch geschiedenen Exfrau Delia abholt, verschwinden diese auf der Treppe nach unten spurlos. Sofort sucht Sebastián nach ihnen und fragt sich erfolglos durch. Dann geht ein Erpresseranruf ein.
Von Max Renn
Nach seinem bemerkenswerten Barcelona-Thriller „25 Carat“ sichert sich Patxi Amezcua in dem reinrassigen Old-School-Thriller spanisch-argentinischer Provenienz die Mitwirkung des namhaftesten argentinischen Mimen, Ricardo Darín („In ihren Augen“), sowie der seit „Das Waisenhaus“ international bekannten Spanierin Belén Rueda, die als geschiedenes Ehepaar ihre beiden jungen Kinder suchen.
„Stirb langsam“ en miniature: gekonnter B-Thriller mit Anleihen bei Hitchcock und dem Paranoiakino.
Not Safe For Work, Joe Johnston, USA 2014
DVD/BD-Start: 11.12.2014
Story: Anwaltsgehilfe Tom vermasselt den Kopierauftrag für einen Pharmazieprozess in seiner Großkanzlei und wird prompt gefeuert. Beim Verlassen des Büroturms entdeckt er einen Verdächtigen, folgt ihm zurück auf die inzwischen leere Etage – und steht einem Killer gegenüber, der ihn durch die Flure hetzt.
Von Thorsten Krüger
Joe Johnston, für gewöhnlich mit Mammutbudgets betrauter Blockbuster-Lieferant („Jurassic Park 3“, „Captain America: The First Avenger“), nimmt eine Studio-Auszeit für einen kleinen, aber gekonnten Indie-Thriller, der ohne Stars und Effektschlacht schnörkellos Suspense generiert. Das an Hitchcock wie „Die Hard“ angelehnte, trick- und fintenreiche Duell zwischen Killer und Kanzlei-Clerk ist auch hintergründiger Wirtschaftskrimi.
„Phone Booth“ im Konzertsaal: Ein Scharfschütze bedroht Klassikvirtuose Elijah Wood in einem kompakten Suspense-Thriller.
Eugenio Mira, SP 2013
DVD/BD-Start: 17.04.2014
Story: Seit er bei einem Auftritt kollabierte, quälen den jungen Meisterpianisten Tom Selznick arge Phobien, denen er sich mit einem Comeback-Konzert fünf Jahre später stellen will. Da droht ein Unbekannter ihn und seine im Publikum anwesende Frau zu erschießen, wenn er auch nur eine falsche Note spielt.
Von Thorsten Krüger
Schießen sie auf den Pianisten: „Herr der Ringe“-Frodo Elijah Wood erweitert sein ohnedies breites Rollenspektrum (siehe „Maniac“) um eine starke Note und beeindruckt durchweg als nervöser Flügelvirtuose, der in einem vollbesetzten Konzertsaal von einem psychopathischen Erpresser (von John Cusack ist meist nur die Stimme zu hören) zu einem Alptraum-Auftritt gezwungen wird, bei dem jeder Fehler den sicheren Tod bedeutet.
Hochkarätiger psychologischer Suspense-Thriller für Genießer – ein mörderischer Noir nach Patricia Highsmith.
The Two Faces of January, Hossein Amini, GB/USA/FR 2014
Kinostart: 29.05.2014, DVD/BD-Start: 09.10.2014
Story: Athen 1962: Schwindler Rydal lernt als Fremdenführer das reiche Ehepaar Colette und Chester kennen. Aus Begehren zu der attraktiven Frau hilft er Chester nach einem tödlichen Unfall auf Kreta unterzutauchen. Während die Polizei nach dem Trio fahndet, brechen schwere Spannungen zwischen ihnen aus.
Von Thorsten Krüger
Nur die Sonne war Zeuge: Gleißend helle Griechenland-Bilder kontrastieren das dunklen Innenleben der Figuren im Regiedebüt von Drehbuchautor Hossein Amini, der sich mit Arbeiten wie „Die Flügel der Taube“ und „Drive“ empfahl, bei „47 Ronin“ aber auch nichts retten konnte. Wieder adaptiert er eine Vorlage, den 1964 veröffentlichten, neunten Roman von der Meisterin der psychologischen Spannung. Und zwar kongenial.