Dante Lams dunkel schillerndes Amalgam aus Copthriller, Psychodrama und Okkulthorror weist reichhaltige Qualitäten auf.
Mo jing, Dante Lam, HK/C 2014
ohne deutschen Start
Story: Der mental instabile Dave ist das schwarze Schaf der Hongkonger Polizei und schiebt Strafdienst als Wachmann eines Hospitals, wo er mit einer Blutspende das Leben von Hon rettet – ohne zu ahnen, dass der als Bandenboss in einem brutalen Diamantraub Daves Kollegen tötete. Und Hon gelingt die Flucht.
Von Thorsten Krüger
In seinem Beitrag zum diesjährigen Berlinale-Panorama betört Hongkongs Genre-Routinier Dante Lam, Ausrichter einiger Actionthriller wie „The Sniper“ oder „The Viral Factor“, mit bildgewaltigem Kinoformat und künstlerischer Reife. Er betritt wieder „Beast Stalker“-Terrain, fesselt mit einem furiosen Cop-vs-Gangster-Duell, in das sich ein, wenn auch psychologisch trivial angefertigter, „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ einschleicht.
Firefighter-Actiondrama, das mit sehenswertem Aufwand große Feuer legt und mit einem mickrigen Plot wieder löscht.
Jiu huo ying xiong, Kwok Chi-kin, HK 2014
ohne deutschen Start
Story: Weihnachten 2013. Hongkong erlebt den heißesten Winter seiner Wetterhistorie, auf dem Meer braut sich ein Taifun zusammen und eine geborstene Gaspipeline löst einen Großbrand aus, der ganz Kowloon den Strom kappt. Drei privat über kreuz liegende Feuerwehrmänner eilen zu den Löscharbeiten.
Von Caroline Lin
In der einstigen Kronkolonie scheinen diese Saison die Brände nur so zu wüten: Gerade stellten die Pang-Brüder mit „Out of Inferno“ den Klassiker „Flammendes Inferno“ nach. Kwok Chi-kin, auf dessen Konto Durchschnittsware wie „Hong Kong Dangerous“ geht, orientiert sich an „Backdraft“. Mit einem Hauch Katastrophenfilm, wenn der Brand in einem neuartigen Kraftwerk der City das Licht ausknipst – daher der Titel.