Actionfantasyschmarrn in Gothic-Videogame-Ästhetik: Hollywoods B-Riege in einem ambitionierten Monster-Camp nach Comicvorlage.
Stuart Beattie, USA/AUS 2014
Kinostart: 23.01.2014, DVD/BD-Start: 29.05.2014
Story: Auch 200 Jahre nach dem Tod seines Schöpfers Dr. Frankenstein versteckt sich seine einsame Kreatur Adam vor Dämonen, die ihn an die Körperteile wollen, aber ebenso vor dem Orden der Gargoyles. Als ein Forscherteam mit Hitech Frankensteins Experiment wiederholt, entbrennt ein Kampf um die Weltherrschaft.
Von Max Renn
Stuart Beattie, Autor von „30 Days of Night“ und Mitverfasser der „Underworld“-Reihe, bleibt seinen Kreaturen der Nacht treu: Ganz im blaustichig-monochromen Look dieser auch aus „Blade“ und „Van Helsing“ bestehenden Düster-Liga entwirft er ein (nicht nur optisch) unterbelichtetes Gothic-Actionplay für überforderte Konsoleros und Comicfans, krankt aber an einem Übermaß an Pixeldoseneffekten und unfreiwilliger Komik.
Das starke, fantasievolle Teen-Porträt in Gothic-Grundierung überwindet einfühlsam ein Geburtstrauma.
The Truth About Emanuel, Francesca Gregorini, USA 2013
DVD/BD-Start: 30.04.2014
Story: Emanuel trägt einen Jungennamen, ist aber eine schwierige 17-jährige, die noch immer am Tod ihrer Mutter im Kindbett leidet. Als sie für ihre neue Nachbarin Linda babysittet, entdeckt sie, dass deren Säugling eine Puppe ist. Sie spielt mit, denn Lindas Art hilft ihr. Die bizarre Situation hingegen birgt Konflikte.
Von Gnaghi
Was in eines Herzensgrunde liegt und geheilt werden muss, findet Francesca Gregorinis in Sundance nominierte, stilvolle Alternativ-Ballade seltsamer Gefühle auf sensible, eindringliche Weise heraus. Fast viktorianisch zart taucht sie in geheimnisvolle Halluzinationen und Vorstellungen einer Suburbia-Teenagerin ein, porträtiert dabei leicht komisch Familie und Umfeld, primär drei Frauen, aber auch drei Männer.
Story: Von Kind auf ist Einzelgänger Ian von Toten fasziniert. Beim Versuch sich das Leben zu nehmen, wird er Zeuge eines Familiensuizids und nimmt die tote Tochter mit heim, um ihr bis zum Verfall nahe zu sein. Einem Onlinedate verhilft er zum Selbstmord, aber mit der trauernden Naomi wird alles anders.
Von Thorsten Krüger
Einen etwas anderen Beziehungsfilm, der über Leben und Tod räsoniert, hat der Ire Brendan Muldowney („Savage“) nach dem Buch Loving the Dead von Kei Oishi (Vorlage zu „The Grudge“) arrangiert: Eine introspektive Dark-Wave-Ballade, die Gothic nicht stylish, sondern mental in ein Mood Movie überträgt, das mitunter zum Poesie-Rausch anhebt, in seiner zerdehnten Morbidität oft aber einfach nur gepflegt langatmig wirkt.