Charakterstars entfachen in dem bildwuchtigen, eindringlichen und düsteren Arthaus-Western/Gewaltdrama ein misogynes Martyrium
Martin Koolhoven, NL/F/D/B/S/GB/USA 2016
Kinostart: 30.11.2017
Story: Die stumme Hebamme Liz floh in eine entlegene Siedlung im Wilden Westen vor ihrer Vergangenheit, bis sie davon in Gestalt eines teuflischen Reverends wieder eingeholt wird: Der vernarbte Prediger hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Familie zu töten und sie für vermeintliche Sünden zu bestrafen.
Von Thorsten Krüger
Mit seiner internationalen Produktion „Brimstone“ legt der Niederländer Martin Koolhoven („Mein Kriegswinter“) ein derart ungemütliches Exerzitium von Perversion und Sadismen gegen Frauen hin, dass man sich in einer Art Heimsuchung wähnt – so als hätte Lars von Trier („Antichrist“) den Western „Das finstere Tal“ verfilmt. Handwerklich ist das großartig, aber in jeder Hinsicht too much und letztlich ungenießbar.
David Michôd, AUS/USA 2014
DVD/BD-Start: 15.10.2014
Der Mann, der nur seinen Hund beerdigen wollte: Nach dem Thrillerdrama „Königreich des Verbrechens“ castet der Australier David Michôd wieder seinen Landsmann Guy Pearce („Memento“). Nunmehr für einen kaltblütig-nihilistischen Endzeit-Roadmovie-Noir, der einem kontemporären, tristen Indie-Drama mit minimalistischer Narration näher steht als „Mad Max“-Action-Trash. Es mutet an wie eine Fusion der John-Hillcoat-Werke „The Propostion“ und „The Road“ – ein postapokalyptischer Staubwestern in einem Outback der Hoffnungslosigkeit.