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Chappie

Neill Blomkamps dritte Dystopie – verkappter Familienkitsch mit Gangsta-Clowns und puppenspielendem RoboCop-Baby?

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Neill Blomkamp, MEX/USA 2015
Kinostart: 05.03.2015, DVD/BD-Start: 09.07.2015
Story: Johannesburg 2016. Die Firma TetraVaal Robotic hat die Polizei mit der weltersten Robotereinheit versorgt. Als Programmierer Deon eine neue KI entwickelt, stehlen Gangster das Chassis mit dem Verstand eines Babys und erziehen ihn zum Verbrecher. Auf diese Gelegenheit hat Deons Rivale Moore gewartet.
Von Max Renn

Tendenz: stetig bergab. Nach seinem gefeierten Einstand „District 9“ konnte der Südafrikaner Neill Blomkamp mit „Elysium“ nur noch halb überzeugen, bleibt in „Chappie“ seinem Metier der Science-Fiction-Dystopie treu, kehrt nach Johannisburg zurück und versagt über weite Strecken, das Leben eines Homie-Bots zu gestalten – zu bunt-skurril ist seine SF-Thriller(-Komödie), und bisweilen unpassend trashig cartoonesk.

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X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit Cover

X-Men: Days of Future Past, Bryan Singer, USA/GB 2014
Kinostart: 22.05.2014, DVD/BD-Start: 17.10.2014

Seit „Die üblichen Verdächtigen“-Regisseur Bryan Singer anno 2000 die „X-Men“ vorstellte, wuchert die Marvel-Reihe mit Sequels und Spin-Offs. Nach den enttäuschenden „Wolverine“-Abenteuern übernimmt wieder Singer das Ruder und demonstriert die Differenz von einem Comicquatsch wie „The Amazing Spider-Man 2“ zu gehoben-gereifter Graphic-Novel-Grandezza, die starke Emotionen und denkwürdige Momente bietet statt pompösen Bombast (außer in der Future Fantasy, wo viel geschwebt und mit Blitzen geschleudert wird).

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Prisoners

Es geschah am helllichten Tag: Unheilvolle Thrillertragödie, die Glaube und Menschenwürde begräbt, biblische Todsünden hingegen düngt.

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Denis Villeneuve, USA 2013
Kinostart: 10.10.2013
Story: Als an Thanksgiving die kleine Anna und ihre gleichaltrige Freundin beim Spielen spurlos verschwindet, findet Detective Loki nur den geistig zurückgebliebenen Alex vor, muss ihn aber wieder laufen lassen. Für Annas Vater Keller steht fest: Alex ist der Entführer. Er verschleppt und foltert ihn für ein Geständnis.
Von Thorsten Krüger

An Lob für das abgründige Thrillerdrama des Frankokanadiers Denis Villeneuve („Die Frau, die singt“) mangelt es wahrlich nicht. Die Wandlung eines Familienvaters zum gnadenlosen Folterer ist vorwiegend Selbstjustizdrama, gemahnt an das moralische Dilemma des Daschner/Gäfgen-Falls und teilt Weltsicht wie diverse Plotmotive aus besonders abgründigen Klassikern von David Fincher, Clint Eastwood und Jonathan Demme.

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