Bedrückend stimmungsvoller italienischer Indie-Horror, der sich geschickt minimalistisch dem (Geister)Grauen im Wald annimmt.
Oltre il guado, Lorenzo Bianchini, IT 2013/Foxes, Lorcan Finnegan, IR 2011
Kinostart: 08.05.2014
Story: Biologe Marco dokumentiert im italienisch-slowenischen Grenzwald die Wildtierpopulation. Als er einen Fluss überquert und der Rückweg abgeschnitten ist, findet er Zuflucht in einem verlassenen Dorf. Als Quell nächtlicher Geräusche vermutet er bald nicht nur zoologische, sondern übernatürliche Ursachen.
Von Thorsten Krüger
Auf Budget, Narration und Dialog verzichtet der fachkundige Lorenzo Bianchini, der sich mit „Occhi“ bereits als Nachwuchshoffnung empfahl, fast ganz und entkernt damit eine klassische Geistergeschichte derart, dass sie mit minimalistischer Methodik und erstaunlichem Gespür für eine unbehaust-düstere Atmosphäre zu einem psychisch zersetzenden „Into the Wild“ wird, der sich zum schaurigen „Blair Witch Project“ steigert.
Grandios naturalistischer Abenteuer-Abgesang, der im Gewand eines Spätwesterns zur Reise ohne Wiederkehr wird.
Thomas Arslan, D/CA 2013
auf DVD erhältlich
Story: Im Sommer 1898 bricht ein Fähnlein verzweifelter deutscher Auswanderer vom kanadischen Nordwesten auf, um sich von Schwindler Laser 1000 Meilen durch die Wildnis in nördliche Goldfelder lotsen zu lassen. Das unerfahrene Septett verliert bald Ausrüstung und Mitglieder. Ihr Traum scheint unerreichbar.
Von Thorsten Krüger
Mit dem Präzisions-Film-Noir „Im Schatten“ über den Asphaltdschungel Berlins bewies Thomas Arslan große Stilstärke, die er auch in diesem bereits letztes Jahr auf der Berlinale vorgestellten und nun längst auf DVD erhältlichen historischen Abenteuer beibehält. Weniger ein Spätwestern, sprich: Genrewerk nach US-Vorbild, denn ein exzellent naturalistischer (und bei Naturlicht gedrehter) Arthaus-Trip ins „Herz der Finsternis“.