aka Eliza Graves, Brad Anderson, USA 2014
DVD/BD-Start: 28.01.2015
Zweierlei verwundert beim amerikanischen Genrespezialisten Brad Anderson: Wie ihm die Stars reihenweise nachlaufen – hier sind es gleich sieben britische Edel-Mimen – und wie er seit seinem Industrial-Psychodrama-Hit „Der Maschinist“ in so einen schauderhaft stereotypen, uninspirierten Modus schalten konnte. Seine Gothic-Thriller-Romanze im Weichzeichner-Setting eines viktorianischen Period Piece nach Edgar Allan Poes 1844 veröffentlichter Kurzgeschichte „The System of Doctor Tarr and Professor Fether“ ist lediglich biederer Durchschnitt.
Visuell betörende „Metropolis“-Dystopie, in der ein Liebespaar Schwerkraft und Grenzen aufhebt.
Juan Solanas, CA/FR 2012
Kinostart: 22.08.2013
Story: Adam und Eden leben in gegensätzlichen Welten, die Kopf an Kopf grenzen. Als Jugendliche treffen sie sich heimlich auf schneeumtosten Berggipfeln, bis Scharfschützen der Polizei die Romanze brutal beenden. Jahre später trifft Adam sein Mädchen wieder. Doch die hat Amnesie, ist eine Büroetage und doch eine Welt von ihm entfernt.
Von Thorsten Krüger
Der Argentinier Juan Solanas bringt südamerikanischen magischen Realismus in eine kühlblau temperierte „Metropolis“-Dystopie, die man getrost als Ausbeutungs- und Apartheids-Metapher auf Industrienationen und Entwicklungsländer lesen kann: Romeo & Julia aus haarscharf aneinander grenzenden Planeten überwinden mit ihrer Liebe Schwerkraft und Verbote. Die visuell phantastische SciFi-Romanze in einer märchenhaften Dark City ist der wohl erste 3D-Film seit „Avatar“, bei dem raumtiefe Bilder wirklich Sinn machen und ein schwindelerregendes Erlebnis erzeugen, das einem buchstäblich den Kopf verdreht.