Alex van Warmerdam, NL/B/DK 2013
Kinostart: 02.10.2014, DVD/BD-Start: 09.02.2015
Subversion ist der zweite Vorname des niederländischen Auteurs Alex van Warmerdam, der wieder mit absurdem Eigensinn die Zersetzung bürgerlicher Familien und ihres Wertgefüges betreibt. Seine im unscheinbaren Alltag spielenden, dennoch phantastischen Geschichten fallen so satirisch („Die letzten Tage der Emma Blank“) wie erotisch („Das geheimnisvolle Kleid“) aus. Stets sind es (nicht nur in „Grimm“) kleine, böse Arthaus-Märchen, wie von Claude Chabrol, Luis Buñuel und Michael Haneke gemeinsam inszeniert, mit Neigung zu schwarzer Komik und bizarren Parabeln.
Die subversive marxistische Meditation über Ausgebeutete in Tijuana hypnotisiert mit großem Stilwillen.
Jose Luis Valle, ME/D 2013
Kinostart: 12.12.2013, DVD/BD-Start: 01.07.2014
Story: Das Ex-Paar Rafael und Lidia hat seit Jahren kein Kontakt mehr, beide ackern aber Tag und Nacht stets zuverlässig für ihre Arbeitgeber. Als Lidias reiche Luxusschachtel stirbt und der Hund alles erbt, sowie Rafaels Firma ihm die anstehende Rente verweigert, holen beide zum Schlag gegen die Halsabschneider aus.
Von Thorsten Krüger
Das von meisterhaften Arthaus-Stil geprägte Spielfilmdebüt Jose Luis Valles, der 2009 die Papst-Doku „El milagro de Papa“ drehte, reiht sich in die Autorenfilmtradition seines Landsmanns Carlos Reygadas („Stilles Licht“) ein und gemahnt an die Mexiko-Arbeiten Luis Buñuels („Die Vergessenen“): Eine weise Kontemplation über Arbeiter, subversive Studie der Ungerechtigkeit und Farce um die Rache der Unterdrückten.
Alptraum Disneyworld: Ein Familienvater taumelt im Vergnügungspark durch surrealen Wahn und kryptische Schizo-Fantasien.
Randy Moore, USA 2013
DVD/BD-Start: 19.03.2015
Story: Den Kündigungsanruf seines Chefs behält Jim für sich, um den letzten Urlaubstag seiner Familie nicht zu verderben. Gemeinsam mit seiner krittelnden Frau Emily und den jungen Kindern Sara und Elliot besucht er die Walt Disney World, wo er zwei jungen Französinnen nachsteigt und Wahnvorstellungen verfällt.
Von Max Renn
„Carnival of Souls“ in Disneyland? Wie Debütant Randy Moore eigene Ideen in Schwarzweißbilder gießt, ganz ohne offizielle Genehmigung der Vergnügungsparks, gebiert ein surreales Mind-Fuck-Movie der bizarren Art. Ist ein Besuch in Disneyland auch so schon ein Horrortrip, taumelt ein Familienvater hier vor halbdokumentarischer Handkamera durch einen wahren Alptraum, der gleichwohl nur bedingt überzeugt.