Komisch, tragisch, herzzerreißend: Makoto Shinkais Anime-Lovestory über Zeit und Raum hinweg ist großartiges Kino
Kimi no na wa., Makoto Shinkai, J 2016
ohne deutschen Start
Story: Die Teenager Mitsuha und Taki wachsen an grundverschiedenen Orten auf, Mitsuha an einem idyllischen, traditionellen Meeresbuchtstädtchen, Taki im modernen Tokio. Bis sie eines Tages die Körper wechseln, immer wieder, was beider Schicksale miteinander verknüpft. Und Taki begreift, dass eine Katastrophe droht.
Von Thorsten Krüger
Aus Verbundenheit mit einem treuen Leser verkünde ich die These: „Your Name“ ist ganz großes Tennis. War Makoto Shinkai („5 Centimeters per Second“ und „Die Reise nach Agartha“) bislang ein echter Geheimtipp, dürfte er hiermit den Anime-Thron erklimmen, der seit dem vorläufigen Ende von Studio Ghibli („Wie der Wind sich hebt“) vakant ist. Ex aequo mit dem gleichermaßen talentierten Mamuro Hosada („Ame & Yuki“).
In jedem Sinne phantastisches, mysteriös-bezauberndes Jugend-Anime-Abenteuer, das visuell betörend über Leben und Vergehen sinniert.
aka Die Reise nach Agartha, Hoshi o ou kodomo, Makoto Shinkai, J 2011
auf DVD erhältlich
Story: Auf einem Felsvorsprung empfängt die junge Asuna mit dem Clavis-Kristall ihres verstorbenen Vaters betörende Musik. Die stammt aus Agartha, dem Land der Toten, aus dem auch Shun kommt, der sie vor einem Monster rettet. Mit dem Lehrer Morisaki folgt sie ihm dorthin, um Verstorbene zu finden.
Von Caroline Lin
Makoto Shinkai, berühmt für Poeme wie „5 Centimeters per Second“, betritt mit seiner nach „The Place Promised in Our Early Days“ erst zweiten abendfüllenden Animation Studio-Ghibli-Terrain: Er verpackt eine spirituelle wie emotionale Orpheus in der Unterwelt-Odyssee in hellen Pastelltönen als Jugend-Fantasy durch eine wildromantische Wunderwelt. Fast wie ein früher Miyazaki – nicht kitschfrei, aber anrührend.