Unprätentiöses US-Bürgerrechtsdrama, das nicht den großen Effekt sucht, sondern mit Würde und (schauspielerischer) Klasse punktet
Ava DuVernay, GB/USA 2014
Kinostart: 19.02.2015, DVD/BD-Start: 02.07.2015
Story: Obwohl Lyndon B. Johnson 1965 allen US-Bürgern gleiche Rechte zusagt, wird den Schwarzen das Wahlrecht in den Südstaaten brutal verweigert. Im Frühjahr organisieren Martin Luther King und seine Mitstreiter einen Protestmarsch von Selma in die Hauptstadt von Alabama. Die Polizei knüppelt sie nieder.
Von Thorsten Krüger
Da Martin Luther Kings geschäftstüchtige Erben die Rechte exklusiv einem Studioprojekt zubilligten, darf der mit 20 Mio. Dollar vergleichsweise kleinbudgetierte„Selma“ keine offiziellen Reden des Friedensnobelpreisträgers verwenden. Dass das Bürgerrechtsdrama von der Afroamerikanerin Ava DuVernay („Middle of Nowhere“) um den Protestmarsch in einem kleinen Südstaatenstädtchen dennoch gelingt, spricht sehr für ihren Film.
Erhebende Chronik der Bürgerrechtsbewegung aus Sicht eines unpolitischen schwarzen Butlers, der sieben US-Präsidenten diente.
The Butler, Lee Daniels, USA 2013
Kinostart: 10.10.2013, DVD/BD-Start: 27.02.2014
Story: Im Kindesalter erfährt Plantagensklave Cecil das Grauen der Leibeigenschaft und wird zum „Hausnigger“ erzogen. Nach seiner Flucht erlernt der Mittellose das Dienen bis zur Perfektion, was ihn als Butler 1957 ins Weiße Haus bringt. Während sein Sohn für seine Rechte protestiert, dient Cecil schweigend sieben Präsidenten.
Von Thorsten Krüger
Von Onkel Toms Hütte bis Obamas Präsidentschaft: Die Chronik der Bürgerrechtsbewegung verbunden mit biografischem Familiendrama rafft fast 60 Jahre amerikanische (Kultur)Historie aus der Perspektive eines Schwarzen, lose basierend auf dem Leben von Eugene Allen. Im ersten Oscarbeitrag der Saison, der einen absurden Namensrechtsstreit mit den Warner-Wichten gewinnen musste, um ins Kino zu dürfen, ist eine erhebende Schulgeschichtsstunde, die Obama als Krönung dieses Change idealisiert.