Bourne Nr. 5: Der überwiegend fesselnde Actionthriller um den Ex-Agenten wirkt oft genug phrasenhaft und inhaltlich dünn
Paul Greengrass, USA 2016
Kinostart: 11.08.2016
Story: Um die Folgen eines Hacks von Snowden-Dimensionen abzuwenden, lässt CIA-Direktor Dewey die Täterin töten und setzt Karrieristin Lee auf Jason Bourne an, der in Besitz der Daten gelangt ist, die Brisantes über das Agenten-Programm enthüllen. Bei der Todeshatz durch Europa kommen Lee Zweifel.
Von Thorsten Krüger
Im fünften Teil der 2002 ins Leben gerufenen Agenten-Reihe nach Robert Ludlum steht die Wiedervereinigung des Dreamteams Matt Damon als „Jason Bourne“ und Regisseur Paul Greengrass („Captain Phillips“) an, die im zweiten und dritten Auftritt Actionthriller-Maßstäbe setzten und die Verunsicherung der Post-9/11-Ära auf den Punkt brachten. Aber was damals Standards definierte, ist anno 2016 nur noch professionelle Routine.
Matt Damon als schiffbrüchiger auf dem roten Planeten: Ridley Scotts souveräne Survival-SciFi ist ein bodenständiges Abenteuer
aka Der Marsianer – Rettet Mark Watney, The Martian, Ridley Scott, USA 2015
Kinostart: 08.10.2015, DVD/BD-Start: 18.02.2016
Story: Nach einem verheerenden Sandsturm evakuiert sich die Besatzung der Ares-III-Mission selbst. Der für tot gehaltene Botaniker Mark bleibt verletzt allein auf dem Mars zurück, ohne Kontakt zur Erde und ausreichend Vorräte. Pragmatisch versucht er zu überleben, bis Hilfe naht – die aber vier Jahre entfernt ist.
Von Thorsten Krüger
Es ist noch kein Jahr her, dass das Ägypten-Epos „Exodus“ des inzwischen 77-jährigen Ridley Scott anlief. Der arbeitsfreudige Regisseur kehrt nun wieder ins Weltall zurück, aber weder so mangelhaft wie in „Prometheus“, noch so düster wie darin und seinen SciFi-Klassikern „Alien“ und „Blade Runner“, sondern als prominent besetzte, bodenständige Hard-SF, die ohne Effekt-Pomp „Cast Away“ und „Apollo 13“ in die Nahzukunft verlegt.
Story: Der gefallene TV-Star Martin will in der Silvesternacht von einem Londoner Hochhaus springen, wo bereits drei andere dieselbe Ideen haben. Mit der hilflosen Maureen, der herzgebrochenen Jess und dem krebskranken Pizzaboten JJ schließt Martin daraufhin einen Pakt, sich nicht vor dem Valentinstag umzubringen.
Von Thorsten Krüger
Pascal Chaumeil („Der Auftragslover“) gelingt mit unverkrampftem, einfallsreichem (schwarzen) Humor und einer Portion mitfühlender Tragik eine der besten Adaptionen des britischen Kultkomödienliteraten Nick Hornby („About a Boy“). Großen Anteil daran hat das Charakterstar-Quartett, Ex-Bond Pierce Brosnan, Toni Colette („Little Miss Sunhine“) und die beiden „Need for Speed“-Lover Aaron Paul und Imogen Poots.
Tragikomisch retten Hollywoodstars europäische Kunstgüter vor den Nazis in einem lauwarmen Schatzsuche hinter der Front.
The Monuments Men, George Clooney, USA/D 2014
Kinostart: 20.02.2014, DVD/BD-Start: 22.08.2014
Story: Als die Alliierten im Zweiten Weltkrieg in Europa vorrücken, rauben die Nazis auf der Flucht weiterhin Kunstschätze wie Michelangelos Madonna. Kunsthistoriker Stokes rekrutiert im Auftrag Roosevelts einen Trupp in nicht mehr ganz wehrdienstfähigem Alter, um die verschwundenen Werke aufzuspüren.
Von Jochen Plinganz
Historisch äußerst windschief zusammengezimmert hat sich George Clooney sein „Dreckiges Dutzend“ (oder doch eher „Ocean’s 11“?), das wie die Warsploitation-Bande „Stoßtrupp Gold“ als unwahrscheinliche amerikanische Helden auf eigene Faust die Rettung von Menschheitsschätzen vor schmierigen Naziräubern gelingt. Dass deutsches Kulturerbe wie Dresden derweil in Schutt und Asche flächenbombardiert wird, verschweigt er.
Hinter der Kitschfassade: im schillernd-intimen Porträt einer Lustliebe liefern sich Matt Damon und Michael Douglas Szenen einer Ehe.
Behind the Candelabra, Steven Soderbergh, USA 2013
Kinostart: 03.10.2013, DVD/BD-Start: 05.03.2014
Story: Mit zwanzig sieht der bisexuelle Tierpfleger Scott eine Show des Star-Entertainers Liberace, der ihn sogleich begehrt. Als heimlicher Lover des eine Generation älteren Exzentrikers zieht der Landjunge in seinen Palast in Las Vegas, wo der den Lustknaben nach seiner Façon formt, bis er ihm überdrüssig wird.
Von Sir Real
Steven Soderberghs Abschiedsgeschenk an das Kino fand keinen Studiofinanzier, weshalb das Biopic um Sex, Lügen und Prunksucht erst mit Geldern des TV-Senders HBO entstand. Richard Lagravanese („Freedom Writers“) adaptierte Scott Thorsons Buch über seine zehn gemeinsamen Jahre mit der Glitzershow-Legende Liberace, der 1987 an Aids starb: Als Liebes- Ehe- und Scheidungsdrama über Schönheitswahn und Exzentrik.