Schlagwort-Archive: Melodram

Mahana

Lee Tamahoris feierliche Rückkehr nach Neuseeland verwebt klassisch und nahegehend Familiensaga, Coming of Age und Melodram

Mahana Cover

aka Mahana – Eine Maori-Saga, Lee Tamahori, NZ 2016
Kinostart: 01.09.2016, DVD/BD-Start: 12.01.2017
Story: An der Ostküste Neuseelands rivalisieren die verfeindeten Familienclans der Mahanas und Poatas in den 1960ern im Schafescheren. Als der 14-jährige Simeon gegen seinen Großvater, den Patriarchen Tamihana Mahana aufbegehrt, entdeckt er ein Familiengeheimnis. Und macht sich Tamihana zum Feind.
Von Thorsten Krüger

22 Jahre, nachdem er mit dem Schock-Drama „Die letzte Kriegerin“ seine internationale Karriere startete und anschließend in Hollywood zwei Dekaden lang mit Mainstream-Durchschnitt versauerte („Stirb an einem anderen Tag“), kehrt Lee Tamahori in seine Heimat zurück. „Mahana“ hat nicht ganz die Durchschlagskraft von 1994, aber mit manch Mitwirkenden des Debüts findet er zu seinen lange vermissten Stärken zurück.

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Venezianische Freundschaft

Unsentimental, von Poesie beseelt und tief berührend: Immigranten-Melodram in Venedigs Lagune um eine wunderbare Freundschaft.

Venezianische Freundschaft Cover

Io sono Li, Andrea Segre, I/FR 2011
Kinostart: 05.12.2013
Story: Als Lohnsklavin Shun Li von der chinesischen Mafia von Rom in ein Café nahe Venedig versetzt wird, lernt sie beim abarbeiten ihrer Schulden den seit 30 Jahren dort lebenden kroatischen Fischer Bepi kennen. Li hofft ihren 8-jährigen Sohn freikaufen zu können und freundet sich mit dem verständnisvollen Poeten an.
Von Caroline Lin

Es geht ein kalter Wind, doch er erwärmt das Herz: Die Lyrik Qu Yuans, einem bedeutenden Dichter der chinesischen Antike, löst tiefe Gefühle aus in einem subtilen Freundschaftsmelodram, in dem Sozialforscher Andrea Segre dokumentarisch leisen Sozialrealismus mit neblig-trüben Stimmungsstillleben des der Lagunenstadt vorgelagerten Fischerorts Chioggia visuell wie narrativ fernab aller Postkartenklischees vereint.

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Und ewig singen die Wälder

Familiensaga in skandinavischer Natur: wildromantisches Heimat-Melodram nach Trygve Gulbranssen mit einem herausragenden Gert Fröbe.

 Und ewig singen die Wälder Cover

Paul May, AU 1959
auf DVD erhältlich
Story: Um 1900 lebt der alte Dag mit seinen ungleichen Söhnen auf Björndal und rivalisiert erbittert mit dem adligen Großgrundbesitzer von Gall. Als Dags Erstgeborener von Galls Tochter einen Kuss raubt, tötet ihn ihr Verlobter. Dag schwört Rache – auch die Heirat des zweiten Sohnes beschwichtigt ihn nicht.
Von Thorsten Krüger

Die in Norwegen entstandene österreichische Produktion von Paul May, der zuvor mit der Kasernenhof-Trilogie „08/15“ Erfolgsgeschichte schrieb, wurde mit über sieben Millionen Zuschauern zum kassenträchtigsten deutschsprachigen Hit 1960: Eine tragische Bauernsippe-vs-Adelsgeschlecht-Saga, die Seifenoperetten und Heile-Welt-Heimatfilme weit hinter sich lässt und ein urwüchsiges Melodram dichtet.

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Lunchbox

Ein kleines melancholisches Kinowunder: tiefromantisches, zartbitteres Großstadt-Melodram um zwei Menschen in der Menge.

Lunchbox Cover

The Lunchbox, Ritesh Batra, IN/FR/D 2013
Kinostart: 21.11.2013, DVD/BD-Start: 22.05.2014
Story: Die von ihrem Gatten vernachlässigte Hausfrau Ila aus Mumbai schickt ihm per Dabbawalla-Kurier phänomenales Essen – das durch einen Fehler beim kurz vor der Rente stehenden Versicherungssachbearbeiter Saajan ankommt und eine Brieffreundschaft initiiert, die zwei einsame Seelen einander näher bringt.
Von Caroline Lin

Zunächst wirkt das Spielfilmdebüt des Inders Ritesh Batra mit dem glanzlosen Grau einer Arbeits-Doku über Bürotröten spärlich unterhaltsam. Aber dahinter steckt System: Aus dem eintönigen Alltagseinerlei, das einer lakonischen Komödie Vorschub leistet, erwächst die Sehnsucht nach dem Glück, das sich für so viele in der Millionenmetropole Mumbai nicht erfüllt.

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