Der nachdenklicher Politthriller über das schwerste Bombenattentat der BRD deckt eine auf dem rechten Auge skandalös blinde Justiz auf.
Daniel Harrich, D 2013
Kinostart: 23.01.2014, DVD/BD-Start: 05.05.2014
Story: Als 1980 auf dem Münchner Oktoberfest eine Bombe 13 Menschen in den Tod reißt und 211 verletzt, stellen offizielle Ermittlungen den Studenten Gundolf Köhler rasch als unpolitischen Einzeltäter hin. BR-Reporter Ulrich Chaussy hingegen findet Ungereimtheiten, Lügen und rechtsradikale Hintergründe.
Von Thorsten Krüger
Vom Oktoberfest zur NSU: Wie der Verfassungsschutz rechte Terroristen statt den Staat behütet und die zum Himmel stinkenden Hintergründe eines brutalen Anschlags bis heute vertuscht werden, damit befasst sich der sichtlich unerfahrene Daniel Harrich nach den demnächst in Buchform erscheinenden, jahrzehntelangen Recherchen von Ulrich Chaussy. Das Ergebnis ist weder Fisch noch Fleisch – und dennoch kein schlechtes Werk.
Mord als Fließbandarbeit: Brillanter, schauderhafter Essay über die psychosozialen Grundlagen des Völkermords.
Stefan Ruzowitzky, D/AU 2013
Kinostart: 16.01.2014
Story: Während Hitlers Russlandfeldzugs gingen Sondereinsatzkommandos im Rücken der Front von Dorf zu Dorf, um auf den Killing Fields Osteuropas systematisch Juden zu erschießen. Junge Soldaten nahmen freiwillig an den Massenmorden an Zivilisten teil, die übrigen Anwohner beobachteten die Verbrechen.
Von Jochen Plinganz
Stefan Ruzowitzky, der sich seinen Auslandsoscar für „Die Fälscher“ redlich verdiente, schließt in einem Doku-Essay qualitativ direkt daran an. Sachlich und fundiert untersucht er die geistig-gesellschaftlichen Elemente, deren Zusammenwirken den Holocaust im Zweiten Weltkrieg ermöglichte. Eine so wissenschaftliche wie persönlich-nahe Studie mit schauerlicher Erkenntnis: Das radikal Böse steckt in uns allen.