Schlagwort-Archive: Rassismus

Dido Elizabeth Belle

Überwältigendes Historienmelodram um eine Mulattin, die Menschenrechte in einer rassistischen Gesellschaft einfordert.

Dido Elizabeth Belle Cover

Amma Asante, GB 2013
Kinostart: 14.08.2014, DVD/BD-Start: 15.01.2015
Story: Als illegitime Tochter eines Admirals und einer afrikanischen Sklavin wächst die farbige Dido ab 1769 zusammen mit ihrer Halbcousine beim aristokratischen Onkel, dem Earl von Mansfield, nahe London in einem goldenen Käfig auf. Bis sie den Rassismus im britischen Sklavenreich nicht mehr hinnehmen will.
Von Caroline Lin

Was „12 Years a Slave“ als naturalistisch-direkte, kaum erträgliche Brutalitätserfahrung abhandelte, dem widmet sich der zweite Film der britisch-ghanaischen Regisseurin Amma Asante („A Way of Life“) als scharfsichtiges Gesellschaftsdrama, das die Formeln des Jane-Austen-Kostümdramas schlau nutzt, um daraus ein unbedingt bewegendes Erlebnis zu Frauen- und Menschenrechten, Rassismus, Kolonialismus und Sklaverei zu gestalten.

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Honour

Nazi mit Herz gegen Islamofaschisten: der britische Ehrenmordthriller mit Paddy Considine schwächt seine Seriosität mit Klischees.

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Shan Khan, GB 2014
ohne deutschen Start
Story: Ihrer streng konservativen pakistanischen Einwandererfamilie ist die modern lebende Tochter Mona ein Dorn im Auge. In London engagiert die Mutter einen vormaligen National-Front-Straftäter, der als Kopfgeldjäger Monas Spur aufnehmen und sie töten soll. Das erzeugt bei diesem erstmals Gewissensbisse.
Von Sir Real

Ein ernstes Thema mit den Low-Budget-Mitteln von sozialrealistischem Drama und geschmeidigem Genrefilm trägt TV-Drehbuchautor und Regiedebütant Shan Khan vor, der Ehrenmorde, Parallelgesellschaft, Rassismus und Frauenfeindlichkeit in der pakistanischen Community Londons aufgreift. Darin wird eine junge, schöne Muslima (Aiysha Hart) zum Töten freigegeben, weil sie sich in ihr Gastland zu sehr integriert hat.

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Nächster Halt Fruitvale Station

Ein empörender Mord: Das sensible Dokudrama um die letzten 24 Stunden des Oscar Grant bewegt und verstört.

Fruitvale Station Cover

Fruitvale Station, Ryan Coogler, USA 2013
Kinostart: 01.05.2014, DVD/BD-Start: 24.09.2014
Story: Der 22-jährige Oscar Grant verbüßte als Marihuana-Dealer eine harte Zeit im Knast. Nun versucht der mit einer Latina liierte Vater einer kleinen Tochter damit abzuschließen, verliert aber seinen Job. In der Silvesternacht 2008 gerät er mit Freunden an rassistische Polizisten, die ihn einfach erschießen.
Von Thorsten Krüger

Ryan Cooglers Sundance-Gewinner (großer Preis der Jury und Zuschauerpreis) ist keine ungelenke Propaganda oder konstruierter Betroffenheitsquark wie „L.A. Crash“, sondern das unbedingt nahegehende Porträt eines Gestrauchelten, der wieder Fuß zu fassen versucht und dann Opfer von abstoßender Polizeigewalt wird. Eine unsentimentale, einfühlsame und deshalb entsetzlich wirksame, beklemmende Tragödie.

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