Schlagwort-Archive: Roadmovie

Zärtlichkeit

Fast ein Roadmovie: Marion Hänsels lebensecht-sensible Betrachtungen einer nur kurz wiedervereinten Familie.

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La tendresse, Marion Hänsel, B/FR/D 2013
Kinostart: 24.04.2014
Story: Lise und Frans leben seit 15 Jahren getrennt und fahren nach einem schweren Skiunfall ihres erwachsenen Sohns Jack von Brüssel ins Skimekka Savoyen, wo der Filius mit neuer Freundin bereits ins Hotelquartier zurückgekehrt ist. Dort helfen ihm die Eltern und sprechen auch über vergangene Zeiten.
Von Thorsten Krüger

Die ästhetisch bestechende Eingangssequenz bleibt eine Ausnahme. Sonst zeigt sich die Kamera kaum kunstbewusst und beschränkt sich auf Alltagsaufnahmen eines separierten Pärchens, das gemeinsam zum verletzten Sohn fährt. Im Gegensatz zur lyrischen Meditation „Schwarzer Ozean“ haftet dem neuen Film der erfahrenen belgischen Regisseurin Marion Hänsel etwas dermaßen Unscheinbares an, dass man sich wundert.

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Nebraska

Tristesse Americana: Die leicht tragikomische Familien-Loser-Story zeigt ein überaltertes, rezessionsgeplagtes Winterland.

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Alexander Payne, USA 2013
Kinostart: 16.01.2014, DVD/BD-Start: 30.05.2014
Story: Da der alterswirre Suffkopf Woody eine Werbebroschüre für einen Millionengewinn hält, chauffiert ihn sein Sohn David nach Nebraska, um das Preisgeld einzufordern. Unterwegs gelangen sie in Woodys ehemalige Provinzheimat, wo verarmte Geldgeier ein Stück vom vermeintlichen Neureichtum abhaben wollen.
Von Thorsten Krüger

Nachdem sich der Mumblecore mittlerweile totgenuschelt hat, scheint der letzte Schrei im amerikanischen Indie- und Autorenkino die Wiederentdeckung des Schwarzweiß zu sein. Wie auch „Frances Ha“, „Computer Chess“ oder „Escape From Tomorrow“ legt sich Alexander Payne ein Arthaus-Wintergrau an, das dem fast monochromen, auch sonst nicht unähnlichen „Inside Llewyn Davis“ gut stand.

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Wir sind die Millers

Die primitive Roadmovie-Comedy um ein zur Familie zusammenwachsendes Misfit-Quartett ist eine witzlose Sitten-Freakshow.

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We’re the Millers, Rawson Marshall Thurber, USA 2013
Kinostart: 29.08.2013
Story: Nachdem er ausgeraubt wurde, schuldet der harmlose Marihuana-Dealer David seinem größenwahnsinnigen Zulieferer Geld. So muss er zwei Tonnen Gras aus Mexiko über die Grenze schmuggeln und bezahlt Stripperin Rose, Nachbars-Idiot Kenny und Ausreißerin Casey, damit sie als Scheinfamilie die riskante Tour tarnen.
Von Thorsten Krüger

Rawson Marshall Thurber unterbietet das Niveau von „Voll auf die Nüsse“ spielend und hat für seine Freakshow amerikanischer Sitten einen Roadtrip im RV mit einem Misfits-Quartett erkoren, das – offenbar träumen selbst Drogendealer in Amerika von nichts anderem – sich streitend zur Familie zusammenrauft. Krass fehlbesetzt ist darin Jennifer Aniston als Stripperin, so unsexy und bieder wie einst Demi Moore, wofür es hoffentlich die Goldene Himbeere gibt.

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