Zwei-Personen-Geschlechterdrama à la August Strindberg – mit Stanley Tucci als kontrovers Hassliebender.
Some Velvet Morning, Neil LaBute, USA 2013
DVD/BD-Start: 02.10.2014
Story: Fred hat nach 24 Jahren seine Frau verlassen und steht nun vor der Tür von Velvet, mit der er einmal eine Affäre hatte. An ihren freien Tag nistet sich der Überraschungsbesuch bei ihr ein, bedroht und manipuliert sie erst verbal, dann körperlich. Velvet ist zu höflich, um den aggressiven Gast der Tür zu verweisen.
Von Sir Real
Neil LaBute kehrt zu seinen Ursprüngen als Bühnenautor zurück und rückt nahe an sein Indie-Debüt von 1996, als er mit „In the Company of Men“ einen schweren Machtspielbrocken zwischen Frauen und Männern effektuierte. Sein Zynismus und die Misogynie bleiben vordringliche Ausprägungen auch in dieser großen Hommage an sein ihm sehr verwandtes Vorbild, den schwedischen Dramatiker August Strindberg.
Ironisch-vielschichtig zettelt Roman Polanski ein Duell der Geschlechter an, das doch nur biedere Altherrenphantasie bietet.
La Vénus à la fourrure, Roman Polanski, FR/PO 2013
Kinostart: 21.11.2013
Story: Ein langer und erfolgloser Castingtag für das eigens adaptierte Theaterstück „Venus im Pelz“ geht für den angehenden Regisseur Thomas enttäuschend zu Ende. Als die vulgäre Vanda auftaucht und vor leeren Rängen überzeugt, ist Thomas hingerissen. Rasch entwickelt sich daraus ein wahrer Geschlechterkampf.
Von Max Renn
Mit der Adaption von David Ives’ Broadway-Zwei-Personen-Hit kann Roman Polanski an seine vorangegangenen Großtaten „Der Ghostwriter“ und „Der Gott des Gemetzels“ qualitativ nicht anknüpfen. Letzterer Theaterverfilmung gleich, bietet das amüsante Komödien-Duell zwischen den nach „Schmetterling und Taucherglocke“ wieder gemeinsam agierenden Mathieu Amalic und Emmanuelle Seigner hintersinniges Vergnügen.
Alptraum Disneyworld: Ein Familienvater taumelt im Vergnügungspark durch surrealen Wahn und kryptische Schizo-Fantasien.
Randy Moore, USA 2013
DVD/BD-Start: 19.03.2015
Story: Den Kündigungsanruf seines Chefs behält Jim für sich, um den letzten Urlaubstag seiner Familie nicht zu verderben. Gemeinsam mit seiner krittelnden Frau Emily und den jungen Kindern Sara und Elliot besucht er die Walt Disney World, wo er zwei jungen Französinnen nachsteigt und Wahnvorstellungen verfällt.
Von Max Renn
„Carnival of Souls“ in Disneyland? Wie Debütant Randy Moore eigene Ideen in Schwarzweißbilder gießt, ganz ohne offizielle Genehmigung der Vergnügungsparks, gebiert ein surreales Mind-Fuck-Movie der bizarren Art. Ist ein Besuch in Disneyland auch so schon ein Horrortrip, taumelt ein Familienvater hier vor halbdokumentarischer Handkamera durch einen wahren Alptraum, der gleichwohl nur bedingt überzeugt.