Geduld fordernde Gewissenslast-Studie, die moderaten Suspense aus Durchführung und Folgen eines Öko-Anschlag zieht.
Kelly Reichardt, USA 2013
Kinostart: 14.08.2014, DVD/BD-Start: 26.01.2015
Story: Der auf einer Ökokommune lebende, schüchterne Josh hat sich heimlich in Dena verliebt. Mit dem vorbestraften Edward wollen die beiden jungen Aktivisten einen lokalen Staudamm sprengen. Nach langwieriger Vorbereitungsphase ziehen sie den Bombenanschlag durch, bei dem ein Camper ums Leben kommt.
Von Max Renn
Nach dem Anti-Western „Meek’s Cutoff“ legt Indie-Regisseurin Kelly Reichardt einen stillen Anti-Thriller vor, der radikal entscheunigt die jüngst in „The East“ erzählte Genrestory um Ökoterrorismus mit Arthaus-Mitteln aufgreift. Story und Spannung kommen oft nur in homöopathischer Dosis vor, auch wenn sich Hitchcock-Suspense im Vorhinein und eine psychosoziale Talfahrt in „Schuld und Sühne“-Manier nach der Tat aufbauen.
Realitätsnahes Suspense-Drama um eine misslingende Amateur-Entführung als galliger Soziokommentar auf die Verhältnisse in Israel.
Tom Shoval, ISR/D/FR 2013
Kinostart: 23.01.2014
Story: Am Rande Tel Avivs sind die Coopers von der Zwangsräumung bedroht. Um den depressiven Vater mit Lösegeld zu retten, entführen die gerade volljährigen Brüder Shaul und Yaki heimlich eine reiche Mitschülerin. Die wenig durchdachte Aktion droht aus dem Ruder zu laufen und ihr Opfer zu sterben.
Von Thorsten Krüger
Endlich kommt ein israelischer Film, der nicht vom Nahostkonflikt handelt, in die Kinos. Dafür serviert uns Regienovize Tom Shoval einen unangenehm realitätsnahes Suspense-Drama um eine misslingende Entführung. Ein beklemmender Sozial-Thriller, der nicht nur Parabel auf eine amoralische Jugend, sondern eine solche Gesellschaft als Ganzes ist, wo man im Linienbus unbehelligt Menschen kidnappen kann.