„Sauerkrautkoma“, die nach „Grießnockerlaffäre“ fünfte Kinoausgabe von Rita Falks Eberhofer-Krimis, demonstriert gelassen bis selbstverliebt, wie die Provinz-Krimikomödie inzwischen zur Kultmarke ausgebaut wurde: Ein unverändertes Ensemble vor und hinter der Linse steht für Kontinuität, aber auch die Weigerung, auch nur minimal von der Erfolgsformel abzuweichen. Die Bayernfolklore zieht sich immer mehr ins Private zurück – Verbrechen und Ermittlung sind Marginalien.
Passt scho: Die vierte Provinzkrimikomödie um Rita Falks wurschtigen Ermittler ist ein Prosit der Gemütlichkeit
Ed Herzog, D 2017
Kinostart: 03.08.2017
Story: Nach einer durchzechten Nacht setzt ein SEK-Kommando den Eberhofer Franz fest – er soll einen verhassten Vorgesetzten ermordet haben. Durch ein falsches Alibi seines Kiffer-Vaters auf freiem Fuß, beginnt er mit Lakai Rudi heimlich zu ermitteln, während die Oma eine lang verschollene Jugendliebe aufnimmt.
Von Jochen Plinganz
Auch jenseits des Weißwurschtäquators goutierbar sind die niederbayerischen Eberhofer-Fälle, weniger aufgrund der diesmal stark von Hitchcocks „Der Fremde im Zug“ inspirierten Kriminalelemente (jeder „Tatort“ bietet mehr Spannung), als dem Mix aus skurriler Heimat- und Typenschau, Sittenkomödie und Provinzposse mit Sebastian Bezzel als gemütlichem Grantler. „Grießnockerlaffäre“ ist glatt der liebenswerteste Schalk der Reihe.
Urig-makabre Krimikomödie und Provinzballade – der zweite Fall von Rita Falks bayerischem Dorfsheriff.
Ed Herzog, D 2014
Kinostart: 16.10.2014, DVD/BD-Start: 17.04.2015
Story: Eine mysteriöse Unfallserie dezimiert die Familie Neuhofer, woraufhin der strafversetzte Landpolizist Franz Eberhofer aktiv wird und auf Femme Fatale Mercedes stößt, die sich ihm zum Missfallen seiner Freundin Susi an den Hals wirft. Mit Ex-Kollege Rudi findet er eine Spur, die bis nach Teneriffa führt.
Von Thorsten Krüger
„Dampfnudelblues“, die erste Eberhofer-Krimi-Adaption, war zwar nur fürs Fernsehen entstanden, aber trotzdem die beste deutsche Komödie des letzten Jahres und später auch im Kino ein Erfolg. Das finanziell deutlich besser versorgte Sequel übernimmt das gleiche Personal vor und hinter der Kamera und erwartungsgemäß auch das gleiche Konzept, womit er definitiv nichts falsch macht – nur der Krimiplot fällt dagegen spürbar ab.