Terror im Outback: statt True Crime regiert im Sequel zynisches Splattertainment für Hartgesottene
Greg McLean, AUS 2013
Kinostart: 19.06.2014, DVD/BD-Start: 20.10.2014
Story: Serienkiller und Schweineschlachter Mick wurde nie gefasst und betrachtet den einsamen Nationalpark um den Wolfe-Creek-Krater als Jagdrevier. Als er zwei deutsche Rucksacktouristen beim Campen umbringt, läuft ihm Surfer Paul vors Visier, den er so lange verfolgt, bis der in seinem Folterkeller sitzt.
Von Jochen Plinganz
Der Terrorfilm vom Schlage „Texas Chainsaw Massacre“ oder eines Rob Zombie („The Devil’s Rejects“) ist auf dem fünften Kontinent angekommen und hat mit Psychopath Mick einen echten Antihelden hervorgebracht. In der Fortsetzung seines nihilistischen Backwood-Thrillers von 2004 um die bis heute ungelösten Rucksackmorde greift Greg McLean auf tausendfach bewährte Genrestandards goriger Grotesk-Gräuel zurück.
Paranormaler Indie-Horror, in dem Victor Salva einen Low-Budget-Fantasy-Kampf zwischen Gut und Böse ausruft.
aka Haunted, Victor Salva, USA 2014
DVD/BD-Start: 09.03.2015
Story: Als Nicks Mutter in der Psychiatrie verbrennt, hinterlässt sie ihm ein Haus, das jedoch ebenso wie sein Vater verschwunden ist. Nick, der den Tod anderer sehen kann, sobald er sie berührt, fährt mit seiner hochschwangeren Freundin Eve und Kumpel Ryan in die Prärie und erlebt ein paar böse Überraschungen.
Von Thorsten Krüger
Die Kritik ließ kaum ein gutes Haar am neuen Werk des langjährigen Genrefilmers Victor Salva, dessen Erfolg „Jeepers Creepers“ demnächst als Trilogie vollendet wird. Wieder verschmilzt er das Christliche mit dem Übernatürlichen (vgl. „Powder“) zu einer Art bibelfesten Fantasy-Saga, die in Ansätzen stecken bleibt, weil es der Vision eklatant an Überzeugungskraft mangelt. Immerhin ist „Saw“-Killer Tobin Bell als Seth eine Bank.
Fine Young Cannibals: Einfühlsames Horrordrama um den Untergang einer Kannibalenfamilie im amerikanischen Hinterland.
Jim Mickle, USA 2013
DVD/BD-Start: 13.12.2013
Story: Als die Mutter an einem Herzinfarkt jäh verstirbt, stehen ihr Witwer und seine drei Kinder vor dem aus. Wer bringt jetzt das Menschenfleisch auf den Tisch? Iris, die älteste Tochter der zurückgezogenen auf dem Land lebenden Familie, soll übernehmen, doch Nachbarn und Behörden werden misstrauisch.
Von Thorsten Krüger
Das Remake von Jim Mickle, der mit geringstem Budget („Mulberry Street“) auf sich aufmerksam machte, hat kaum mehr etwas mit Jorge Graus gleichnamigen Original von 2010 gemein. Er ersetzt die mexikanische Morbidität, die schwül-schmutzigen Gossen und den nihilistischen Kommentar über urbane Armut durch ein sorgfältiges Arthaus-Hinterland-Drama über den Untergang einer Kannibalensippe.