Der vierte Brenner-Krimi mit bewährtem Team macht Josef Hader schwarzhumorig vom Sozial- zum Mordfall, den er selbst aufklärt
Wolfgang Murnberger, A 2015
Kinostart: 19.03.2015, DVD/BD-Start: 17.09.2015
Story: Verwahrlost und mittellos kehrt Simon Brenner ins leerstehende, abrissreife Elternhaus in Graz zurück, wo er vergrätzte Jugendfreunde wiedersieht: Trödelhändler Köck und Polizeichef Aschenbrenner. Was zu Brenners Selbstmord führt, auf die Intensivstation zu Dr. Irrsiegler und einer ganzen Mordreihe.
Von Jochen Plinganz
Seit Wolfgang Murnberger vor 15 Jahren erstmals Wolf Haas’ legendären Schmäh-Detektiv mit „Komm, süßer Tod“ zum Alpen-Kinohit formte, hat er im Laufe der Lenze über „Silentium“ (2004) und „Der Knochenmann“ (2009) immer mehr das Tempo gedrosselt. „Das ewige Leben“ ist bei einer langsam laufenden, sarkastischen Sozialstudie angekommen, eine Clochard-Komödie, aus der sich allmählich ein Kriminalthriller herausschält.
Die schwere Last der Angehörigen, wenn ein Psychotiker Hilfe verweigert: formelhaftes, aber fokussiertes Krankheitsdrama.
Christian Bach, D 2013
Kinostart: 09.10.2014, DVD/BD-Start: 10.04.2015
Story: Anstatt nach seinem Abitur auszuziehen, ist der 23-jährige Simon im Elternhaus geblieben, um die kleine Schwester und seine Mutter zu unterstützen. Denn der Vater Hans, ein früherer Stararchitekt, leidet an schwerer Schizophrenie und belastet die Familie schwer, was auch Simons Zukunft behindert.
Von Sir Real
Was wären wir bloß ohne unsere Problemfilme? Ein Musterbeispiel dieser Gattung hat Debütant Christian Bach passabel gefertigt, mehrheitlich als beschwerliches Krankheits- und Familiendrama, weniger als Coming of Age, obwohl aus der Sicht des überforderten jungen Mannes erzählt, dessen Leben stark leidet. Immerhin gut gespielt von Tobias Moretti und Nachwuchsakteur Jonas Nay, die beide den Bayerischen Filmpreis erhielten.