This Beautiful Fantastic, Simon Aboud, GB/USA 2016
Kinostart: 15.06.2017
Die Sparversion von „Die fabelhafte Welt der Amelie“ des Briten Simon Aboud („Comes a Bright Day“) wanzt sich durch die deutsche Titelschmiede mit „Der wunderbare Garten der Bella Brown“ noch enger an Jean-Pierre Jeunets versponnene Fabel von 2001 heran. Zwischen Komödie, Seelentherapie und Liebesdrama findet ein Quartett skurriler Verquerer ihren Weg zum Glück. Ein Nachbarschaftsstreit wird zur Nachbarschaftshilfe, wenn der zwangsgestörte Bücherwurm Bella (Jessica Brown Findlay, „Winter’s Tale“) einen Monat Zeit erhält, ihren verwilderten Garten neu instand zu setzen.
Unprätentiöses US-Bürgerrechtsdrama, das nicht den großen Effekt sucht, sondern mit Würde und (schauspielerischer) Klasse punktet
Ava DuVernay, GB/USA 2014
Kinostart: 19.02.2015, DVD/BD-Start: 02.07.2015
Story: Obwohl Lyndon B. Johnson 1965 allen US-Bürgern gleiche Rechte zusagt, wird den Schwarzen das Wahlrecht in den Südstaaten brutal verweigert. Im Frühjahr organisieren Martin Luther King und seine Mitstreiter einen Protestmarsch von Selma in die Hauptstadt von Alabama. Die Polizei knüppelt sie nieder.
Von Thorsten Krüger
Da Martin Luther Kings geschäftstüchtige Erben die Rechte exklusiv einem Studioprojekt zubilligten, darf der mit 20 Mio. Dollar vergleichsweise kleinbudgetierte„Selma“ keine offiziellen Reden des Friedensnobelpreisträgers verwenden. Dass das Bürgerrechtsdrama von der Afroamerikanerin Ava DuVernay („Middle of Nowhere“) um den Protestmarsch in einem kleinen Südstaatenstädtchen dennoch gelingt, spricht sehr für ihren Film.
Überwältigendes Historienmelodram um eine Mulattin, die Menschenrechte in einer rassistischen Gesellschaft einfordert.
Amma Asante, GB 2013
Kinostart: 14.08.2014, DVD/BD-Start: 15.01.2015
Story: Als illegitime Tochter eines Admirals und einer afrikanischen Sklavin wächst die farbige Dido ab 1769 zusammen mit ihrer Halbcousine beim aristokratischen Onkel, dem Earl von Mansfield, nahe London in einem goldenen Käfig auf. Bis sie den Rassismus im britischen Sklavenreich nicht mehr hinnehmen will.
Von Caroline Lin
Was „12 Years a Slave“ als naturalistisch-direkte, kaum erträgliche Brutalitätserfahrung abhandelte, dem widmet sich der zweite Film der britisch-ghanaischen Regisseurin Amma Asante („A Way of Life“) als scharfsichtiges Gesellschaftsdrama, das die Formeln des Jane-Austen-Kostümdramas schlau nutzt, um daraus ein unbedingt bewegendes Erlebnis zu Frauen- und Menschenrechten, Rassismus, Kolonialismus und Sklaverei zu gestalten.