Erb-Last: ungewöhnlich und atmosphärisch beängstigend aufgespannte Familienstudie, die sich zur blanken Horrorheimsuchung steigert
aka Hereditary – Das Vermächtnis, Ari Aster, USA 2018
Kinostart: 14.06.2018
Story: Als die Matriarchin der Familie stirbt, beginnt Tochter Annie Unheimliches in ihrem Haus am Waldrand zu sehen. Ihr Mann Steve, Teensohn Peter und die kleine Charlie sind ebenfalls betroffen und geraten in den Bann eines furchterregenden Vermächtnisses, das zu einem weiteren schweren Schicksalsschlag führt.
Von Thorsten Krüger
Ari Asters Debüt „Hereditary“ wird seit seiner Entdeckung beim Sundance Festival von der Kritik gefeiert und ist, weil er eine eigentlich bekannte Geschichte auf sehr eigene, betont langsame und sperrige Art erzählt, idealer Nährboden für eine zunehmend unheimliche Atmosphäre, die sich in nacktem Grauen entläd. Trotz enttäuschendem Ende der bisher beste Horrorfilm des Jahres (in dem es freilich nur wenig Wettbewerb gibt).
Die tragikomische Weltreise eines Psychiaters auf der Suche nach dem Glück ist ein besinnlich-herzerwärmendes Märchen.
Hector and the Search for Happiness, Peter Chelsom, D/CA 2014
Kinostart: 14.08.2014, DVD/BD-Start: 15.01.2015
Story: Psychiater Hectors Patienten sind unglücklich, sein Leben überstrukturiert. Kurzentschlossen lässt er seine entgeisterte Freundin in London zurück und bricht zu einer Reise um den Globus auf, um herauszufinden, was Menschen glücklich macht. In China, Afrika und Amerika erlebt er die irrsten Abenteuer.
Von Caroline Lin
Nach Banalitäten wie „Hannah Montana“ erinnert sich der Brite Peter Chelsom seiner Stärken und Zeiten, da er für „Funny Bones“ gefeiert wurde. Mit einer Charakterstarbesetzung adaptiert er den 2002 veröffentlichten internationalen Bestseller „Le voyage d’Hector ou la recherche du bonheur“ von François Lelord (erschienen 2004 auf deutsch) zu einem umwerfenden Feel-Good-Abenteuer mit bewegenden Erkenntnissen.
Story: Der gefallene TV-Star Martin will in der Silvesternacht von einem Londoner Hochhaus springen, wo bereits drei andere dieselbe Ideen haben. Mit der hilflosen Maureen, der herzgebrochenen Jess und dem krebskranken Pizzaboten JJ schließt Martin daraufhin einen Pakt, sich nicht vor dem Valentinstag umzubringen.
Von Thorsten Krüger
Pascal Chaumeil („Der Auftragslover“) gelingt mit unverkrampftem, einfallsreichem (schwarzen) Humor und einer Portion mitfühlender Tragik eine der besten Adaptionen des britischen Kultkomödienliteraten Nick Hornby („About a Boy“). Großen Anteil daran hat das Charakterstar-Quartett, Ex-Bond Pierce Brosnan, Toni Colette („Little Miss Sunhine“) und die beiden „Need for Speed“-Lover Aaron Paul und Imogen Poots.
Starbesetzte Liebes- und Charakterdramödie, die humorvoll und bittersüß Beziehungen und Übergangsphasen Erwachsener beobachtet.
Enough Said, Nicole Holofcener, USA 2013
Kinostart: 19.12.2013, DVD/BD-Start: 18.04.2014
Story: Masseuse Eva ist geschieden und sieht mit Sorge ihre einzige Tochter zur Uni fortziehen. Sie lernt Albert kennen, der in der gleichen Lage steckt und verliebt sich. Als sich Evas Neukundin Marianne als Alberts Ex entpuppt und permanent über ihn lästert, hält Eva die Beziehung geheim, bis die Lüge auffliegt.
Von Thorsten Krüger
Die New Yorker Regisseurin Nicole Holofcener („Friends with Money“) hat mit der Finanzhilfe von Fox Searchlight die exakte Schnittmenge aus Hollywood-Liebeskomödie und Indie-Charakterdrama gebildet: Eine mit versierten Mimen besetzte Anleitung, wie man sich eine neue Beziehung erfolgreich ruiniert und zugleich die durch den Wegzug der flügge gewordenen Kinder aufklaffende Midlife-Einsamkeit bewältigt.