Bestenfalls bizarre Zumutung mit Maria Schrader, die nach einem Gedächtnisverlust viel Beziehungsporzellan zerschlägt.
Jan Schomburg, D 2014
Kinostart: 01.05.2014
Story: Als die jahrelang verheiratete, hochgeistige Feministin Lena mit einem neurologischen Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wird und über Nacht ihr biografisches Gedächtnis verliert, ist sie eine andere. Weder erkennt sie ihren Mann noch ihr Leben wieder, schläft mit einem Fremden und verstört Freunde.
Von Thorsten Krüger
Wenn manche deutsche Filme nicht in grauer Hässlichkeit baden, geht es ihnen nicht gut. So gesehen läuft es super für „Über uns das All“-Regisseur Jan Schomburgs Krankheitsfilm, aus dem sich, ebenso landestypisch, doch nur ein Beziehungsdrama schält. Kein Himmelsblau, kein Pflanzengrün oder Sonnenstrahl weit und breit, sogar der Wald ist trist und farblos. Ein Land, in dem alle betroffen, betreten und freudlos sind.
Michel Gondry stürzt in das verschrobene Reich seiner Kreativ-Phantasmen, nervt aber mit ausgestellter Brillanz.
L’écume des jours, Michel Gondry, FR/BE 2013
Kinostart: 03.10.2013
Story: Auf der Feier einer Bekannten trifft Colin, ein wohlhabende Tagträumer und Erfinder skurriler Geräte, Chloé und verliebt sich in sie. Beide heiraten und ziehen in Colins Wohnung, wo sie sein Vertrauter Nicholas bekocht. Noch auf der Hochzeitsreise erkrankt Chloé unheilbar und ist durch keine Therapie zu retten.
Von Thorsten Krüger
Der für seine verspulten Phantasmagorien so verehrte wie berüchtigte Michel Gondry („Vergiss mein nicht“) nimmt sich des 1947 veröffentlichten Kultromans von Boris Vian an und bombardiert einen expositionslos mit einem Füllhorn an skurrilen Effekten und Eigenbau-Basteleien (in CGI-Stop-Motion), die eine hippe Girlande mit Kuriositäten im Vintage-Look bilden, aber nicht mehr sind als die Summe ihrer Teile. Wem „Holy Motors“ zu profan war, der ist hier richtig.