Eine bittersüße Tiergeschichte aus kindlicher Perspektive, inspiriert von realen Ereignissen 2002, schildert die palästinensisch-italienisch-deutsch-französische Produktion „Giraffada“ zwar leicht, unsentimental und mit poetischer Ader, aufgrund mangelnder Regie-Tauglichkeit des palästinensischen Novizen Rani Massalha aber ohne zu berühren. Die Rettung eines trächtigen, traumatisierten Giraffenweibchens im Zoo des Westjordanlands fällt im Bemühen, seine Inhalte kindgerecht und zugleich ernsthaft zu unterbreiten, so lala aus.
Das bittere, erschütternd lapidare Melodram eines Palästinensers spiegelt die aussichtslose Gesamtlage des Nahostkonflikts.
Hany Abu-Assad, PS (AUT) 2013
ohne deutschen Start
Story: Der junge palästinensische Bäcker Omar klettert täglich über den israelischen Grenzwall des Westjordanlandes, um seine heimliche Geliebte Nadja zu treffen. Ihr Bruder Tarek erschießt mit Amjad und ihm einen Kontrollposten, Omar wird vom Militär gefangen, gefoltert und muss als Spion Tareks Kopf liefern.
Von Sir Real
Wie Israel einen jungen Palästinenser in ein tödliches Spiel zwingt und damit dessen Leben und Liebe ruiniert, schlüsselt Hany Abu-Assad auf, der mit dem Selbstmordattentäterdrama „Paradise Now“ 2005 weltweit Aufsehen erregte. Das für den Auslandsoscar nominierte Schicksal schnürt mit belastender Bitterkeit und Straßenrealismus-Thrill die Kehle zu, wenn einem ganz normalen Teenager konsequent die Lebenslust genommen wird.