Kinostart: 09.05.2013, DVD/BD-Start: 12.09.2013
Star Trek Teil 12, oder Nummer zwei nach dem Reboot von „Lost“-Guru J.J. Abrams, rekurriert auf den Original-Nachfolger „Star Trek II: Der Zorn des Khan“, indem er den mit starker Präsenz fesselnden Benedict Cumberbatch („Der Hobbit“) als Übermenschenzüchtung Khan einer Racheagenda folgen lässt.
Die friedliche Ursprungs-Vision des Erfinders Gene Roddenberry ist ferner denn je, wenn ein Terroranschlag auf das Gotham City ähnelnde London anno 2295 Reminiszenzen an den 11. September weckt (dessen Veteranen der Film gewidmet ist). Daraus gerinnt ein Menschenjagd- und Racheplot, der mit Moralfragen Eigenschaften eines Politthrillers entwickelt (aber nicht zu viel) und aus dem Fundus des Mad-Generals schöpft, der die Bombe liebt:
Der gute alte Peter Weller hat immer noch seine RoboCop-Stahlaugen und schickt die Enterprise auf eine Black Ops in Feindesland, um mit geheimer Rüstungstechnologie und neuentwickelter Stealth-Waffen den längst drohenden Krieg mit den Klingonen zu entfesseln. Als Kirk seine Rachewut bändigt und, anders als die USA, den Terrorverdächtigen nicht eliminieren, sondern ihm einen Prozess ermöglichen will, schlägt die Stunde der Intriganten.
Kirks Crew, die mehr denn je als hochunterhaltsame Familie mit aller emotionaler Bandbreite agiert, sind Schachfiguren und nutzen einen unkontrollierbaren Terroristen mit Supermann-Kräften, um Sabotage und Kriegstreiberei zu beenden. Ein Schelm, wer da an die afghanischen Mudschaheddin, Al Quaida und Bin Laden denkt.
Darüber liegt eine sehr kinetische Schicht actionintensiver Science Fiction, die ihr Entertainment-Paket mit Gefühl und Humor schnürt. Mag es auch trümmerreiche Laser-Ballereien geben und die Regie von den Anschlägen tragische Ergriffenheit zeigen, der futuristische Design-Stil ist physischer geworden, aber er bleibt immer noch auf halber (politischer) Strecke zum subversiv-dreckigen „Elysium“.