Journey of Love

Schrullige Indie-Romcom, in der eine Zeitmaschine als Mystery-MacGuffin einer zauberhaft-nahegehenden Lovestory dient.

Safety Not Guaranteed Cover

Safety Not Guaranteed, Colin Trevorrow, USA 2012
DVD/BD-Start: 06.03.2014
Story: Der eigenbrötlerische Kenneth hat eine Annonce gesetzt, in der er Begleiter für eine Reise mit seiner im Bau befindlichen Zeitmaschine sucht. Zeitungspraktikantin Darius fährt mit zwei Kollegen in die Provinz, um der Story nachzugehen. Als sie eruiert, ob Kenneth ein Spinner ist, verliebt sie sich in ihn.
Von Thorsten Krüger

Vom Gespann Colin Trevorrow und Derek Connolly (demnächst mit „Jurassic World“ beschäftigt) für gerade einmal eine Dreiviertel Millionen Dollar entspannt ins Bild gesetzte, liebenswerte Goofy-Geeks-Dramödie, die auch wegen ihrer tollen Nachwuchsakteure, Aubrey Plaza („Die To-Do Liste“), Mark Duplass („Zero Dark Thirty“) und Jake Johnson („21 Jump Street“) als charmantes Knalltüten-Trio, witzig und berührend ausfällt.

„Safety not guaranteed. Must bring your own weapons“, lautet die schräge Anzeige, auf die drei Loser hin – ein Womanizer, ein Nerd und ein Mauerblümchen – aufs Land fahren, um bei geringer Arbeitsmoral abzuhängen und sich à la „Big Bang Theory“ Star-Wars-Witze zu erzählen. Aber langsam schält sich daraus ein Coming-of-Age, das vom Heranreifen in amourösen Erst- und Wiederbegegnungen handelt.

Was Liebe mit uns im positiven wie negativen Sinne anstellt

Zwar sieht die supersüße Aubrey Plaza viel zu gut aus, um als unattraktiver Single durchzugehen, aber sie spielt ähnlich stark wie Ellen Page („Inception“) und die Chemie mit Duplass stimmt, weshalb man beiden ihre tragisch-traurigen Geheimnisse abnimmt und ihre sensiblen Gespräche über Persönliches – auch Dank des sanften Alternative-Scores – berühren. Gleiches gilt für Johnson beim Aufwärmen einer Jugendliebschaft.

Doch weil „Journey of Love“, so der mäßige „deutsche“ Titel, vor allem davon handelt, was Liebe mit uns im positiven wie negativen Sinne anstellt, wechseln sich Lust und Frust ab. Die Zeitmaschine, nicht nur Mysterium, sondern tatsächliches Sci-Fi-Element, ist lange nur Metapher dafür, ob man den Sprung in Unbekannte wagt und sich traut, eine verbindliche Liebesbeziehung einzugehen (oder einfach den ersten Sex zu haben).

Der hinreißende Spaß weckt das Schmetterlinge-im-Bauch-Gefühl

Als heimliches melancholisches Zentrum der vorsichtig-bedachten Annäherungsgeschichte(n) steht der sich von Regierungsagenten verfolgt sehende Erfinder, bei dem lange in der Schwebe bleibt, ob er ein verschrobenes Genie oder ernsthaft – und bemitleidenswert – verrückt ist. In seiner hübschen Auflösung weckt der hinreißende Spaß von Talenten, von denen noch zu hören sein wird, abermals das Schmetterlinge-im-Bauch-Gefühl.

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