Haunt

Independent-Geisterhorror, der qualitativ überrascht und einem sympathischen Teenpärchen einen bösen Fluch auf den Hals hetzt.

Haunt Cover

aka Haunt – Das Böse erwacht, Mac Carter, USA 2013
DVD/BD-Start: 04.06.2014
Story: Als die Ashers in ein einsam zwischen den Bergen gelegenes Anwesen ziehen, in dem die drei Kinder der Voreigentümer Morello umkamen, beginnt der Spuk erneut. Der 18-jährige Evan lernt die geheimnisvoll-schöne Sam kennen und geht mit einem Jenseits-Empfänger der Bedrohung auf den Grund.
Von Gnaghi

Dem bislang nur mit einer Comicdoku in Erscheinung getretenen Mac Carter gelingt ein sehenswerter Haunted-House-Horror à la „Sinister“, „Insidious“ und „The Conjuring“, zwar eine Nummer kleiner, aber nicht weniger sorgfältig, stimmungsvoll und unheimlich. Mit Veteranin Jacki Weaver („Picknick am Valentinstag“) als Erzählerin und einziger Überlebender des „Morello Fluchs“ gewinnt er dem Szenario alter Schule eine selbstreflexive Note ab.

Ferner sind die Protagonisten – speziell die gut aussehenden jugendlichen Lover – keineswegs stereotyp und naiv, sondern besonnen, authentisch und sympathisch. Ihr Verhalten und die schlauen Dialoge fühlen sich so viel echter an, als die Genre-Routine vorschreibt, dass sie die halbe Miete sind. Es wird nie klar, ob Sam (Liana Liberato) nicht doch ein Geist ist, aber die Romanze mit Harrison Gilbertson fällt zärtlich und unkitschig aus.

Szenario alter Schule mit selbstreflexiver Note

„Haunt“ – nicht zu verwechseln mit Vincenzo Natalis interessantem „Haunter“ – nutzt ein mysteriöses Radio, um den ziemlich fiesen „Mama“-Rachegeist mittels EVP – electronic voice phenomenon – zu rufen. Ein kunstvoll gestalteter Apparat, der weniger an „White Noise“ als jenen aus „Jack Be Nimble“ erinnert. Überhaupt, die akkurat creepige Optik zwischen düsteren altem Gemäuer und Winterwald ist sehr gelungen.

Dazu ordentliche Schocks, eine smart erzählte Geschichte um dämonische Besessenheit mit einem erbarmungslosen Twist – ein nicht neuer, aber respektabler kleiner Film, der in marktsättigender Spukhaus-Fülle schnell übersehen werden kann. Aber das hat er gewiss nicht verdient. Auch wenn der Spannungsbogen flach und der Horror nicht allzu intensiv ausfällt. Und bevor es richtig losgeht, sind die 86 Minuten auch schon vorüber.

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