Kinostart: 10.04.2014, DVD/BD-Start: 28.08.2014
Anders als seinem dokuartigen Polizeithriller „End of Watch“ fehlt dem von Ayer wieder selbst gescripteten Mix aus Macho-Action und DEA-Drama sowohl Street Credibility als auch mitreißender Suspense. Sein Faible für finstere Plots, in denen Egoismus, Verrat und Unbarmherzigkeit menschliche Opfer fordern, kann in dem bestürzend talentfrei inszenierten Camp mit R-Rating/18-Freigabe trotz illustrer Cast nicht gedeihen.
Waren die letzten Schwarzenegger-Vehikel „The Last Stand“ und „Escape Plan“ gefällige bis belanglose Anklänge an früher, sucht „Sabotage“ moderne Zeiten. Leider mit einer prätentiösen Söldnergang behaarter Machotiere, die sich nicht als Professionals erweisen, sondern als blamabel schlechte Schwanzwitze absondernde Amateure, die nur herumhängen und -huren. Nichts gegen Chauvinismus – aber bitte mit Niveau.
Das Team – hirnrissige „Expendables“-Poser mit dem unförmigen Fleischklotz Ahnuld als Krönung – sorgt für Leerlauf, unterbrochen nur von sporadischen Waffengängen. Obwohl offenbar ein Kartellkiller einem nach dem anderen grauenvoll abschlachtet, unternimmt das kopflose Rudel nichts und überlässt es einer Kommissarin samt Partner, ermittelnd aktiv zu werden (und etwas funktionierenden Humor beizusteuern).
Dass dies teilweise der hinterhältigen Konstruktion um Rache geschuldet ist, die eine mittelamerikanische Moritat auslöst, können selbst fähige Mimen wie Sam Worthington, Terrence Howard oder Josh Holloway nicht kompensieren. Denn ihre Rollen sind einfach nur primitiv auf Saufen und Raufen ausgelegt. Was sind wir nur abgefuckt – das vermittelt auch Arnie, „End of Days“-ähnlich verratzt, ein räudiger Holzschrank.
Sein totale Ausdruckslosigkeit lässt jede Regung, jeden Satz des berechnenden Schmerzensmannes mehr denn je zur Komödie werden. Im Kontrast dazu steht das haltlose Overacting einiger anderer, was im Kern eine Trash-Groteske lostritt. Deren Unterhaltungswert fällt spärlich, das Unterfangen weitgehend spannungslos aus, aber so mit blutigen Sauereien versehen, dass es glatt als verkappter Splatterfilm durchgeht.
Wenn man sich das geschickte Handwerk ansieht, mit dem Antoine Fuqua Ayers Drehbuch „Training Day“ packend umsetzte, oder den Knaller „Non-Stop“, kann man nur den Kopf schütteln über so viel indifferente Schludrigkeit. Was noch in Ordnung ginge, wenn dies nur ein prolliger B-Actioner wäre. Aber Ayer will unbedingt ein betroffenes, charaktertiefes Whodunit, was ihm völlig zur zynischen Selbst-Parodie entgleitet.
Ein Gedanke zu „Sabotage“