Guardians of the Galaxy

Guardians of the Galaxy Cover

James Gunn, USA 2014
Kinostart: 28.08.2014, DVD/BD-Start: 08.01.2015

Überwiegend unterhaltsame Space-Opera-Komödie von James Gunn, der seinen rotzfrechen Humor aus Indiehits wie „Super“ in eine Tentpole-Produktion importiert und damit eine Art „Star Wars“-Fassung mit den Spelunkenkunden von Mos Eisley anzettelt. Statt Hard-SF à la „Battlestar Galactica“ steht das Comic-Fantasy-Action-Abenteuer eines bunten Haufens Egoisten an, die Teamwork lernen, auf rasante, verschlagene verschmitzt-witzige und selbstironische Art – also alles, was George Lucas’ zweite Sternentrilogie nicht war.

Die verspielte Sammlung exzentrischer Charaktere will mitunter nur zu sehr gefallen. Zu Western- und Piraten-Anleihen kloppen sich fünf mit (genetischen) Gimmicks hochgerüstete Glücksritter mit einem fiesen Diktator um den Energiestein Orb, eine klassische MacGuffin-Entschuldigung für großes Effektwerk, das sehr bunt in Hautfarbe, Rassen, Ausstattung und Design ausfällt: Die Han-Solo-Rolle des Peter alias Star-Lord hat Chris Pratt („Her“) inne. Das Quintett streitender Misfits wird komplettiert vom einem unverfrorenen Waschbären, dem einsilbigen Baumwesen Groot, Kraftpaket Drax (Wrestler Dave Bautista, „Riddick“) und „Avatar“-Amazone Zoe Saldana, diesmal ganz in Grün und wieder galaktisch sexy als Gamora.

Alles, was George Lucas nicht ist

Espritvoll gagreich generiert Gunn mit viel Gusto und feinem Sinn für groben Humor reichlich Nonsense, der nicht nur den Effektoverkill des Grande Finale entschlossen konterkariert. Die aus gut einem Dutzend teurer Stars bestehenden Schmuggler, Schurken und Kampfgefährten geben sich ordentlich Saures, auch wenn der Reiz, sich gegenseitig fortlaufend zu beleidigen, begrenzt ist. Den Loser-Appeal samt traurigen Kern ergänzt erwartungsgemäß rührseliges Familien-Pathos, zusätzlich 80ies-Schmusepop, „Footlose“-Jokes und Nerdismus. Was ungeachtet der erfrischend originellen Gesinnung einer etwas schrägeren „Avengers“-Episode ähnelt.

Sir Real

3 Gedanken zu „Guardians of the Galaxy“

  1. Sehr schön auf den Punkt getroffen. Nur beim “80s-Schmusepop” liegst du komplett daneben, da alle Songs aus den 70ern und ein, zwei sogar aus den 60ern sind.^^

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