Lasseter’s Bones

Lasseter's Bones Cover

Luke Walker, AUS 2013
ohne deutschen Start

„Lasseter’s Bones“ ist mitnichten ein Film über den ingeniösen Pixar-Mitbegründer John Lasseter, sondern eine ganz persönliche Doku des britisch-australischen Filmemachers Luke Walker („Beyond Our Ken“), der sich auf eine epische, dreijährige Spurensuche zum Abenteuer und Entdecker Harold Lasseter begibt. Der ist seit einer Expedition in die australische Wüste 1931 verschollen, wo er angeblich eine enorme Goldader vom Gegenwert von bis zu einer Milliarde Dollar fand.

Gemeinsam mit Harolds inzwischen 85-jährigen Sohn Bob unternimmt Walker eine Recherche-Reise, um in bester Werner-Herzog-Tradition einen Mythos zu de- und gleichzeitig zu konstruieren: Lasseters Schatzsuche im ausgehenden 19. Jahrhundert bis Anfang der 30er Jahre war damals eine große Story in Down Under, aus der sich bis heute eine Legende speist. „Lasseter’s Bones“ umkreist diese Person, erreicht sie aber nie – Walker kann im Versuch, Fakt von Fiktion zu trennen, das Mysterium nicht lösen.

Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Seine hobbymäßig entstandene Doku ist eine Hinweissuche aus Interviews und Telefonaten, alten Zeitungsartikeln und Fotos, Animationen und Aufzeichnungen, damaligem und heutigen Filmmaterial. Als Quelle dient auch Lasseters kryptisches Tagebuch, das beide in die weite Wildnis lockt, um die Nadel im Heuhaufen zu finden. Es ist eine harte Nuss, die Walker nicht knacken kann, denn zu viele Spuren sind verweht, zu viele Zeitzeugen gestorben, um noch konkrete Hinweise auf einen Mann zu finden, der Zeit seines Lebens um seine Glaubwürdigkeit kämpfte.

„Australian history … does not read like history but like the most beautiful lies“, wird Mark Twain zitiert und die Frage bleibt unbeantwortbar, ob Lasseter ein Missverstandener, Gescheiterter oder gar ein Lügner war. Die Last des Irrtums schwebt wie eine tragische Wolke über unauflösbaren Ungewissheiten. „Lasseter’s Bones“ philosophiert über eine Geschichte, die nicht ruhen darf und die Faszination des Mythos, der sich dem Greifbaren entzieht. Eine ausgiebiger Ausflug in den Aborigine-Busch, ergänzend zur Outback-Wanderung „Spuren“.

Caroline Lin

imdb ofdb

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