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Die Bücherdiebin

Scheiterhaufen und Bombenkrieg: Das Coming of Age eines Waisenmädchens in Nazideutschland ist ein naiver Tearjerker.

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The Book Thief, Brian Percival, USA/D 2013
Kinostart: 13.03.2014, DVD/BD-Start: 12.09.2014
Story: Kommunistentochter und Analphabetin Liesel kommt 1938 bei Pflegeeltern in Bayern unter, der keifenden Rosa und dem liebenswerten Hans. Sie lernt von gestohlenen Büchern lesen. Als der Krieg ausbricht, leidet die Familie unter Armut wie deutschem Fanatismus und versteckt einen jüdischen Flüchtling.
Von Jochen Plinganz

Dass aus Bestsellern automatisch Premiumkino werden muss, aber nicht automatisch gelungenes, beweist Brian Percivals Adaption von Markus Zusaks gefühlvollen Welthit: Ein „Tagebuch der Anne Frank“ für Beschränkte als unfassbar naiver Tränendrüsen-Schmalz zum Fremdschämen. Diese Dramödie nimmt ungelenkt wie „Der Junge im gestreiften Pyjama“ das Dritte Reich auf dem geistigen Niveau eines Kindes wahr.

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Das große Heft

Nihilistische Gesellschafts-Parabel mit surrealen Zügen über Zwillinge, die während des Weltkriegs Menschlichkeit und Moral verlieren.

Das große Heft Cover

A nagy füzet, János Szász, D/HU 2013
Kinostart: 17.10.2013, DVD/BD-Start: 09.05.2014
Story: Im Herbst 1944 soll ihre bis dato ihnen unbekannte Großmutter zwei 13-jährige, namenlose Zwillinge auf ihrer grenznahen, ärmlichen Hütte verstecken. Die hartherzige Patrone schimpft sie Hundesöhne und lässt sie schwer arbeiten. Von ihr und dem ganzen Dorf geprügelt, härten beide zu grausamen Jungs aus.
Von Thorsten Krüger

Eine Kindheit im Krieg, einschließlich der Erziehung zu Gewalt und Grausamkeit erzählt der Gewinner von Karlovy Vary und Ungarns Oscarbeitrag 2014. Den 1986 erschienenen, preisgekrönten Roman von Agota Kristof hat János Szász („Opium: Tagebuch einer Verrückten“) zu einer Arthaus-Geschichte von Amoral und Nihilismus geformt. Mit einem Hauch Béla Tarr.

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