Independent-Geisterhorror, der qualitativ überrascht und einem sympathischen Teenpärchen einen bösen Fluch auf den Hals hetzt.
aka Haunt – Das Böse erwacht, Mac Carter, USA 2013
DVD/BD-Start: 04.06.2014
Story: Als die Ashers in ein einsam zwischen den Bergen gelegenes Anwesen ziehen, in dem die drei Kinder der Voreigentümer Morello umkamen, beginnt der Spuk erneut. Der 18-jährige Evan lernt die geheimnisvoll-schöne Sam kennen und geht mit einem Jenseits-Empfänger der Bedrohung auf den Grund.
Von Gnaghi
Dem bislang nur mit einer Comicdoku in Erscheinung getretenen Mac Carter gelingt ein sehenswerter Haunted-House-Horror à la „Sinister“, „Insidious“ und „The Conjuring“, zwar eine Nummer kleiner, aber nicht weniger sorgfältig, stimmungsvoll und unheimlich. Mit Veteranin Jacki Weaver („Picknick am Valentinstag“) als Erzählerin und einziger Überlebender des „Morello Fluchs“ gewinnt er dem Szenario alter Schule eine selbstreflexive Note ab.
Statt Zombie-Splatter ein Sozio-Drama: Schade, dass Manuel Carballos kluge AIDS-Allegorie einen ziemlich kalt lässt.
aka The Returned – Weder Zombies noch Menschen, Manuel Carballo, SP/CA 2013, DVD/BD-Start: 14.07.2014
Story: Vor 30 Jahren erlebte die Menschheit eine Zombieseuche, fand aber ein Gegenmittel. Ärztin Kate behandelt in Toronto diese „Returned“ und hält geheim, dass ihr Mann Alex einer ist. Als ein Serum-Engpass eintritt und die Diskriminierung gewalttätige Ausmaße annimmt, tauchen sie bei Freunden unter.
Von Jochen Plinganz
Der Spanier Manuel Carballo („Der Exorzismus der Emma Evans“) steht für grundsolide Genreware der B-Liga, die bei uns die Videothekenregale füllt. Durch die Vorlage seines Landsmanns Hatem Khraiche („Das verborgene Gesicht“) gelingt ihm ein atypischer Zombiefilm. So originell dessen Drehbuch auch ausfallen mag, Carballos plumpe Regie schießt dermaßen quer, dass generell ein recht zwiespältiges Ergebnis herauskommt.
Der übernatürliche venezolanische Thriller beweist, dass man kein Geld für einen genial-aufwühlenden Mysteryknüller benötigt.
La casa del fin de los tiempos, aka The House at the End of Time, Alejandro Hidalgo, YV 2013
DVD/BD-Start: 18.02.2015
Story: Seit Dulce in eine Villa aus der Kolonialzeit gezogen ist, geschieht Unheimliches. Als sie ihren Mann erstochen vorfindet und Sohn Leopoldo von der Dunkelheit des Kellergewölbes verschluckt wird, erhält sie unschuldig die Höchststrafe. 30 Jahre später kehrt sie heim, um das Rätsel um sein Verschwinden zu lösen.
Von Thorsten Krüger
Der Titel mag holprig klingen – aber das selbst geschriebene und selbst produzierte Low-Budget-Debüt des Jungfilmers Alejandro Hidalgo verbindet auf großartige Weise die Bedrohung von Alejandro Amenábars Schauerstück „The Others“ mit Nacho Vigalondos Thrillerkomplex „Timecrimes“ und der überwältigenden Unerklärlichkeit von Gustavo Mosqueras Zeitschleifenmystery „Möbius“ zu einer kleinen südamerikanischen Filmperle.
A Chinese Ghost Story: extraordinäres urbanes Geisterdrama, eine berauschend bildgewaltige und kreative Effekt-Fantasy.
Geung si, Juno Mak, HK 2013
DVD/BD-Start: 11.04.2014
Story: Der verarmte, von Frau und Kind verlassene Ex-Star Chin bezieht in einem Hongkonger Wohnsilo das Apartment 2442, um sich dort zu erhängen. Garküchenbesitzer und Hobby-Vampirjäger Yau rettet ihn in letzter Sekunde, denn in dem verfluchten Gemäuer lauern Geister auf Körper wie den von Chin.
Von Caroline Lin
Von J-Horror-Ikone Takashi Shimizu („The Grudge“) produzierte Asia Gothic, die der Schauspieler Juno Mak („Revenge: A Love Story“) in seinem Regiedebüt zum optischen Grusel-Genuss verwandelt. Seine Hommage an die „Mr. Vampire“-Reihe aus den 80ern vereint einige Original-Darsteller, ist aber keineswegs Komödie, sondern visuell überwältigendes Mood Movie, stilles Memento Mori, blutige Schauermär und Fusion vieler Topoi.
Das Bergmassiv mutiert massiv: Marvin Krens alpines Klimawandel-Horrordrama mit „The Thing“-Anklängen beeindruckt.
Marvin Kren, AU 2013
Kinostart: 06.02.2014, DVD/BD-Start: 20.03.2014
Story: Auf der Klimaforschungsstation Glazius analysiert ein vierköpfiges Wissenschaftlerteam in einsamen 3500 Meter Höhe den Gletscherschwund, als der ruppige Einzelgänger Janek blutrot verfärbtes Eis entdeckt, aus dem eine bakterielle Infektion aussuppt, die aggressive, monströse Tiermutationen erzeugt.
Von Thorsten Krüger
Alles andere als bierernst mixt der Österreicher Marvin Kren Naturhorror, Monster Movie, Melodram und Survival-Thriller im gleichen grimmig-grotesken Grundton seiner Berliner Zombies des bemerkenswerten „Rammbock“ zu einem galligen Kommentar zum Klimawandel. In den Bergen des Wahnsinns finden sich Anklänge an Carpenters Polarklassiker wie Cronenbergscher Body Horror mit „Die Fliege“-DNS-Verschmelzung.
Seichter Thaigrusel in geleckter 3D-Kommerzoptik, dessen hübscher melodramatischer Twist nach einem Remake schreit.
Chit sam phat 3D, Pornchai Hongrattanaporn, TH 2013
ohne deutschen Start
Story: Von Kind auf sah Jet Geister und den Tod anderer Menschen voraus, ein Fluch, der ihn zum Außenseiter wie erfolgreichen Anwalt macht, der mit seiner Freundin Joom zusammenlebt. Als er das reiche junge Früchtchen Kaew vertreten soll, verliebt er sich, obwohl sie eindeutig schlechtes Karma verheißt.
Von Max Renn
Der vielbeschäftigte thailändische Komödienregisseur Pornchai Hongrattanaporn („My Valentine“), von dem hierzulande lediglich 2005 der Martial-Arts-Slapstick „Bangkok Loco“ erschien, wagt einen Ausflug ins sehr kommerziell orientierte Horrorfach. Es nimmt nicht Wunder, das er damit weder Schauer noch Thrill erzeugt, sondern vornehmlich Komik. Immerhin wartet sein I-See-Dead-People-Movie mit einem guten Surprise-Ende auf.
Gonzalo López-Gallego, USA 2013
DVD/BD-Start: 03.09.2014
Ein Mann erwacht knochenknackend nach Luft japsend zum Leben in einer Leichengrube, über ihm eine Gewitternacht – ein ideales Szenario, mit dem so viele B-Pictures gepitcht werden. Daraus könnte also ein „Cube“ oder „Saw“ werden. Gonzalo López-Gallego (Regisseur des üblen Blödsinns „Apollo 18“), der in seinem Low-Budget-Mystery-Horror-Drama Sharlto Copley („Elysium“) und den vielbeschäftigten Thomas Kretschmann („King Kong“) einsetzt, hält tatsächlich eine Dreiviertel Stunde Spannung durch Bedrohung und Rätselraten hoch.
Im Latino-Spin-Off der populären Horror-Reihe regiert ein neues Konzept aus Comedy, Story und probat-effektivem Horror.
Paranormal Activity: The Marked Ones, Christopher Landon, USA 2014
Kinostart: 02.01.2014, DVD/BD-Start: 15.05.2014
Story: Jesse und seine Latino-Clique aus Oxnard nahe L.A. haben just die High School absolviert und filmen sich selbst, als im Apartmentkomplex in der Wohnung unter ihnen Unheimliches geschieht. Jesse wacht mit Bissspuren an seinem Arm auf – sie verleihen im enorme Kräfte. Denn ein Dämon haust nun in ihm.
Von Caroline Lin
Es ist nicht der fünfte Teil der Low-Budget-Schocker-Serie, den Christopher Landon, Autor des zweiten, dritten und vierten „Paranormal Activity“-Formats, ausbedingt. Sondern ein Spin Off (wie vor drei Jahren die japanische Version „Paranormal Activity – Tokyo Night“), das, statt auf den bewährten Zusammenschnitt von Überwachungskamera-Material, auf Drama, Humor und Schrecken in der Latino-Gemeinde setzt.
The Dolls Have Eyes: Im von Alexandre Aja produzierten Thriller schlitzt Elija „Frodo“ Wood Frauen aus der Ego-Perspektive.
Franck Khalfoun, USA 2012
auf DVD erhältlich
Story: Der schüchterne Frank lebt als Designer von Schaufensterpuppen in Los Angeles und schleppt sporadisch Bekanntschaften ab, um sie zu skalpieren und filetieren. Als er sich ernsthaft verliebt, stehen im die Trophäen, mit denen er seit seiner verstörenden Kindheit rege Zwiegespräche führt, ernsthaft im Weg.
Von Thorsten Krüger
Was wäre der amerikanische Horror bloß ohne Ed Gein? Kein „Psycho“, kein „Texas Chainsaw Massacre“, kein „Das Schweigen der Lämmer“ … kein „Maniac“, dieser rohe New Yorker Bastard von Norman Bates. Ein schmuddelig-sleaziges Psychodrama, von vielen auf billig-brutale Slasher-Exploitation reduziert, zum Teil bis heute. William Lustigs Blick in den Moloch der City ist viel mehr:
Story: Kaum hat Krankenpflegeschülerin Asuka mit ihren Eltern und dem jungen Bruder einen verlassen wirkenden Apartment-Komplex in der Stadt bezogen, beginnen merkwürdige Vorfälle, die vom toten Nachbarn bis zum mysteriösen Spielplatzjungen reichen. Junghandwerker Sasahara hilft in eskalierender Gefahr.
Von Jochen Plinganz
Hideo Nakata, Erschaffer des revolutionären „Ring“, damit fast alleiniger Initiator der J-Horror-Welle und ungekrönter Schreckens-Tenno Nippons, recyclet vorwiegend eigene Motive zu einem soliden Geisterspuk. Was sich zunächst wie ein wenig motivierter Versatzstück-Verbund ausnimmt und ein stereotypes I-See-Dead-People-Szenario dichtet, wandelt sich zur durchdacht konstruierten Tragödie über Schuld und Trauer.
Story: Am letzten Tag der sechsmonatigen Aurora Mars Mission 2 wachsen die Spannungen zwischen der heimkehrreifen Besatzung der Tantalus Base auf dem roten Planeten. Als ein Forscher in eine Höhle einbricht, wird er mit einer fremden Bakterienart kontaminiert, die sich als gefährliche Seuche erweist.
Von Thorsten Krüger
Man kann sich darüber beschweren, Ruairi Robinsons SciFi-Horror nach einer Kurzgeschichte von Sydney J. Bounds kreuze nur „Alien“ mit „The Thing“ als „The Andromeda Strain“ auf dem Mars. Was er auch weidlich tut. Man kann auch monieren, Liev Schreiber, Elias Koteas und Olivia Williams in der früh beendeten Ripley-Rolle seien unterfordert. Aber damit verkennt man die Qualitäten eines ziemlich unheimlichen Werks.
Snuff im Kabuff: frenetischer Horror-Schocker mit Einflüssen von „Ring“ und „The Shining“ um einen Serienkillerdämon.
Scott Derrickson, USA 2012
auf DVD erhältlich
Story: Um seinen Einmal-Erfolg zu wiederholen, zieht der klamme True-Crime-Autor Ellison samt seiner ahnungslosen Familie in ein Anwesen, wo ihre Vorgänger brutal im Garten erhängt wurden. Kaum hat er auf dem Dachboden eine Kiste Super-8-Filme mit den Morden entdeckt, beginnt ein finsterer Spuk.
Von Thorsten Krüger
„Ring“ dürfte eine ganze Generation als ihr zentrales Angsterlebnis im Kino definieren. Reifere Semester nennen „The Shining“ an dieser Stelle. Wieso also nicht beide Klassiker zu einem satten Mainstream-Schocker kombinieren, dachte sich Scott Derrickson („The Exorcism of Emily Rose“) und dreht so frenetisch auf, als wolle er den Schrecken seiner Vorbilder im Akkord toppen.
Die Neuauflage von Stephen Kings Debütroman ist ein sensibles Mobbing-Drama, das den Horror Highschool mit Telekinese potenziert.
Kimberly Peirce, USA 2013
Kinostart: 05.12.2013, DVD/BD-Start: 04.04.2014
Story: Da ihre verbohrt religiöse Mutter sie nie aufklärte, erlebt die 16-jährige Carrie ihre erste Periode als Schock, was Mitschülerinnen als Video auf Facebook posten. Als Rädelsführerin Chris dafür vom Abschlussball ausgeschlossen wird, plant sie, Carrie dafür mit einem Eimer Schweineblut zu überschütten.
Von Thorsten Krüger
Brian De Palmas Erstadaption von 1976 ist mir als einzige große Peinlichkeit in Erinnerung. Und ich habe mir ihn gestern nochmal angeschaut. Voyeuristische Weichzeichner-Regie, Dekor aus 70ies-Modesünden, unterkomplexe Story und Figuren. Ein Film, der trotz ausnehmend guter Darsteller schlecht gealtert ist – wie viel besser ist da bloß das Remake. (und hey, wie oft kann man das schon sagen?)
Fine Young Cannibals: Einfühlsames Horrordrama um den Untergang einer Kannibalenfamilie im amerikanischen Hinterland.
Jim Mickle, USA 2013
DVD/BD-Start: 13.12.2013
Story: Als die Mutter an einem Herzinfarkt jäh verstirbt, stehen ihr Witwer und seine drei Kinder vor dem aus. Wer bringt jetzt das Menschenfleisch auf den Tisch? Iris, die älteste Tochter der zurückgezogenen auf dem Land lebenden Familie, soll übernehmen, doch Nachbarn und Behörden werden misstrauisch.
Von Thorsten Krüger
Das Remake von Jim Mickle, der mit geringstem Budget („Mulberry Street“) auf sich aufmerksam machte, hat kaum mehr etwas mit Jorge Graus gleichnamigen Original von 2010 gemein. Er ersetzt die mexikanische Morbidität, die schwül-schmutzigen Gossen und den nihilistischen Kommentar über urbane Armut durch ein sorgfältiges Arthaus-Hinterland-Drama über den Untergang einer Kannibalensippe.
Alptraum Disneyworld: Ein Familienvater taumelt im Vergnügungspark durch surrealen Wahn und kryptische Schizo-Fantasien.
Randy Moore, USA 2013
DVD/BD-Start: 19.03.2015
Story: Den Kündigungsanruf seines Chefs behält Jim für sich, um den letzten Urlaubstag seiner Familie nicht zu verderben. Gemeinsam mit seiner krittelnden Frau Emily und den jungen Kindern Sara und Elliot besucht er die Walt Disney World, wo er zwei jungen Französinnen nachsteigt und Wahnvorstellungen verfällt.
Von Max Renn
„Carnival of Souls“ in Disneyland? Wie Debütant Randy Moore eigene Ideen in Schwarzweißbilder gießt, ganz ohne offizielle Genehmigung der Vergnügungsparks, gebiert ein surreales Mind-Fuck-Movie der bizarren Art. Ist ein Besuch in Disneyland auch so schon ein Horrortrip, taumelt ein Familienvater hier vor halbdokumentarischer Handkamera durch einen wahren Alptraum, der gleichwohl nur bedingt überzeugt.
SciFi? Horror? Parabel? Diese denkwürdige und vielschichtige Weltuntergangsparty im Mantel eines Teen-Thrillers ist alles drei. Und mehr.
+1 aka Plus One, Dennis Iliadis, USA 2013
DVD/BD-Start: 13.08.2014
Story: David hat versehentlich die falsche geküsst und will die groß angekündigte Privatparty eines Mitschülers nutzen, um sich bei seiner hübschen Freundin Jill zu entschuldigen. Während er gnadenlos abblitzt, erleben er, Teddy und Allison ein elektro-optisches Phänomen, das von allen Gästen Doppelgänger erzeugt.
Von Thorsten Krüger
Strange Days: Eine kleine Entdeckung ist dieses Ensemble-Drama, bei dem Jugendliche eine dekadente Party feiern und sich plötzlich mit mörderischen Doppelgängern konfrontiert sehen. Aus einem mysteriösen Szenario schält sich ein hoch-philosophischer Teen-Thriller, dem „Last House on the Left“-Remaker Dennis Iliadis in dieser wesentlich interessanteren Arbeit ein vielschichtiges Körperfresser-Vexierspiel abgewinnt.
Der Teufel tanzt weiter: Fede Alvarez’ ultrabrutalem Sam-Raimi-Remake mangelt es nicht an Perfektionismus, aber an Charme.
Fede Alvarez, USA 2013
Kinostart: 16.05.2013, DVD/BD-Start: 02.10.2013
Story: Die drogenabhängige Mia, ihr Bruder David und drei College-Freunde verbringen ein Wochenende in der elterlichen Waldhütte fernab der Zivilisation, um Mia beim Entzug zu unterstützen. Statt dessen ergreifen versehentlich herbeigerufene Dämonen Besitz von ihnen und können nur mittels eines Beschwörungsbuchs vernichtet werden.
Von Thorsten Krüger
Allen Horror-Updates der letzten Dekade ist weitgehend eins gemein: Sie professionalisierten und perfektionierten die Low-Budget-Vorbilder, wodurch deren Charme des Unfertigen, ihre von technischen und finanziellen Unzulänglichkeiten forcierte Kreativität und die unverwechselbare Atmosphäre in eine geglättete Design-Leistungsschau der Thrill- und Terror-Elemente für ein Mainstreampublikum transformiert wurden. Subversion verwandelte sich in Konsumierbarkeit, anarchischer Independent-Spirit wurde von routinierter Studio-Kalkulation geschluckt.
Nahtlos anknüpfendes Spukhaus-Sequel, dem James Wan in einfallslos-konventioneller Tour jede Unheimlichkeit austreibt.
James Wan, USA 2013
Kinostart: 17.10.2013, DVD/BD-Start: 20.02.2014
Story: Nachdem Elise gestorben und Sohn Dalton aus seinem Koma erwacht ist, hat sich eine bösartige Entität in Vater Joshs Körper versteckt, womit die Familie Lambert weiterhin dem übernatürlichen Terror ausgesetzt ist. Mit Medium Carl will Renai das Geheimnis um Joshs Verbindung in die Geisterwelt lüften.
Von Thorsten Krüger
Wieso sind Geisterfilme nur immer so geistlos? Dabei hat ausgerechnet James Wan mit „The Conjuring“erst den jahresbesten Horror, nun einen der schwächsten der Saison abgeliefert. Die originellen Eingebungen und die durch eine fabelhafte Kamera unterstützte, Angst-Atmosphäre des sagenhaft preisgünstigen Überraschungshits von 2011 kann Wan trotz haargenau demselben Team vor und hinter der Linse nicht wiederholen.
205 – Zimmer der Angst, Rainer Matsutani, D 2011
Kinostart: 04.04.2013 DVD/BD-Start: 30.09.2013
Fader Mix aus Studentenmystery, Psychothrillerwahn, Kriminalfall und Geisterhorror, bei dem Rainer Matsutani („Nur über meine Leiche“, „666 – Traue keinem, mit dem Du schläfst!“) abermals unterstreicht, was für ein trostloser TV-Routinier er ist. Erschreckend (neben dem üblen Titel) ist an dem deutsche Remake des kassenträchtigen, künstlerisch aber wenig berühmten dänischen „Room 205“ bestenfalls die Einfallslosigkeit, mit der in kalten Bildern ein fürchterlich konstruiertes Isolations-Szenario mit unsympathischen Visagen heraufbeschworen wird.
Horror, Terror, Gewaltgroteske: Adam Wingard übertreibt es gewaltig mit seinem Belagerungs-Szenario zwischen „Das Fest“ und „Assault“.
Adam Wingard, USA 2011
Kinostart: 07.11.2013, DVD/BD-Start: 13.03.2014
Story: Kaum haben die wohlhabenden Davisons ihr weitläufiges Landhaus bezogen, um mit ihren vier Söhnen und deren Anhang ihren 35. Hochzeitstag im familiären Kreis zu feiern, schießen maskierte Unbekannte, die bereits die Nachbarn ermordeten, mit Pfeilen und belagern ihre Opfer die Nacht hindurch.
Von Gnaghi
Als wolle er einen mustergültigen Nägelbeißer vom Stapel lassen und einen Show Case seines kompetenten Könnens abliefern, zeigt der derzeit angesagte Adam Wingard („A Horrible Way to Die“), wie fulminant er die Stilmittel beherrscht, vom Start weg eine fast permanente Bedrohung aufzubauen und vornehmlich durch volle Lautstärke zu erschrecken.
Geistreiche Geisterbahn mit Herz, die Stephen Sommers („Die Mumie“) als unwiderstehlichen Teenie-„Frighteners“ verpackt.
Stephen Sommers, USA 2013
DVD/BD-Start: 02.12.2013
Story: Nomen est Omen: In Pico Mundo gilt Geisterseher Odd Thomas gilt als harmloser Freak, der in dem friedlichen kalifornischen Städtchen als Imbiss-Koch Freundin Stormy anhimmelt und mit den Seelen von Toten Mörder überführt. Als Fungus Bob und bösartige Kreaturen aufkreuzen, ahnt Odd eine Katastrophe.
Von Thorsten Krüger
Espritvoll-rasante Geisterbahn-Komödie, in der „Mumien“-Regisseur Sommers nach Motiven von Dean R. Koontz alle Register zieht, um eine bonbonbunte Teenie-Mystery mit einem unwiderstehlichen Traumpaar – „Chekow“ Anton Yelchin und die süße Addison Timlin aus „Californication“ – hinzulegen. So sieht ein leidenschaftlich mit Charme und Tempo betörender Crowd Pleaser aus, dessen Ende einem heftig das Herz bricht.
Übernatürlicher Horror, Missbrauchsfall, Kunstthriller: Das alles verquirlt Marina de Van zum konfus-mysteriösen „Carrie“-Nachtmahr
Marina de Van, FR/IRL 2013
DVD/BD-Start: 05.08.2016
Story: Nachdem ihre Eltern durch Möbel regelrecht kaputtgeschlagen wurden, kommt die verstörte Niamh beim befreundeten Nachbarehepaar unter. Obwohl alles nach Kindesmissbrauch und der Schuld der 11-Jährigen an den Morden aussieht, leugnen Pflegemutter Lisbeth und Lehrerin Tanya tapfer das Offensichtliche.
Von Sir Real
Ein Missbrauchsopfer dreht den Spieß um: per Telekinese rächt sie sich an Erwachsenen, die sie und andere Kinder prügeln. Das wäre schickes Genregarn um „Kinder des Zorns“, aber Marina de Van, die für Ozon „Unter dem Sand“ schrieb, danach mit dem Cronenbergschen „In My Skin“ debütierte und die Lyncheske Bewusstseinsstörung „Don’t Look Back“ nachlegte, hat Ambitionen für einen Kunstthriller, kann diese aber nicht entfalten.