Gut besetzte und gespielte, dramatisch-spannende Rettungs-Chronik über verschüttete Minenarbeiter in der Wüste Chiles
The 33, Patricia Riggen, USA/RCH 2015
Kinostart: 11.02.2016, DVD/BD-Start: 14.07.2016
Story: Im August 2010 werden 33 Bergleute in einer chilenischen Mine verschüttet. Eine Rettungsaktion läuft nur an, weil die Regierung um ihren Ruf fürchtet. Während oben verzweifelte Angehörige campieren, fiebert die Welt mit, wie nach den Verschütteten gebohrt wird, die ohne Nahrung auf sich allein gestellt sind.
Von Thorsten Krüger
Die erste Verfilmung des Grubenunglücks von San José ist eine internationale Produktion, vorwiegend mit Latino-Beteiligung vor und hinter der Kamera (Regie führt die Mexikanerin Patricia Riggen, „La misma luna“). „69 Tage Hoffnung“ gelingt trotz bekanntem Ausgang – die Rettung der Bergleute fand 2010 in den Medien große Resonanz – eine souverän inszenierte, emotionale Achterbahn zwischen Drama und Thriller.
Story: Vom überraschenden Tod ihres Entdeckers in eine tiefe Krise gestürzt, zieht sich die schwierige Starschauspielerin Maria mit ihrer jungen Assistentin Val in die Schweizer Berge zurück, um sich auf die Aufführung des Bühnenstücks „Maloja Snake“ an Seite von Hollywood-Jungstar Jo-Ann vorzubereiten.
Von Sir Real
Der wandelbare Olivier Assayas („Die wilde Zeit“) erforscht facettenreich, behände und fast schwerelos Gemüts- und Seelenzustände einer Diva. Sein transparenter Blick hinter die Kulissen ergibt ein ungeschminkt echtes Bild auf Celebrities, Theater- und Filmgeschäft – keine dieser Showbiz-Satiren wie „Maps to the Stars“, sondern erwachsen-hintersinniges Kino nahe Bergmans „Persona“ und Kiarostamis „Die Liebesfälscher“.
Story: 15 Jahre, nachdem Nuklearforscher Joe seine Frau in einem atomaren GAU verlor, sucht er weiterhin obsessiv nach der Ursache der Katastrophe. Mit seinem Soldatensohn Ford entdeckt er ein Geheimprojekt, das riesige prähistorische Monster freisetzt, die sich von Radioaktivität ernähren.
Von Jochen Plinganz
Ein 160-Millionen-Spektakel mit emotionalem Tiefgang. Gibt’s nicht? Doch, hier ist es. Gareth Edwards, der vor vier Jahren mit seiner famosen Indie-Sci-Fi „Monsters“ debütierte (davon steckt im guten Sinne viel in seiner zweiten Arbeit), gelingt ein Kunststück: Er vereint glaubwürdig stille Momente mit cleverer visueller Action der mit 107 Metern bislang größten Echse und bleibt dabei den japanischen Originalen treu.
Nahegehendes Drama um die ethische und emotionale Zerrissenheit einer Fotografin zwischen Kriegsgebiet und eigener Familie.
Tusen ganger god natt, aka A Thousand Times Good Night, Erik Poppe, N/IRL/S 2013
ohne deutschen Start
Story: Kriegsfotografin Rebecca folgt in Kabul einer Selbstmordattentäterin von der rituellen Vorbereitung bis zum Anschlag auf einem belebten Marktplatz. Rebecca überlebt knapp und kehrt schwer verletzt zu ihrer Familie nach Irland zurück. Den beiden Töchtern und ihrem Mann Marcus wird das zu viel.
Von Caroline Lin
War Photographer: Nach seinem aufwühlenden Schulddrama „Troubled Water“ kehrt der Norweger Erik Poppe mit einem internationalen, englischsprachigen Charakterporträt an die Emotions-Front zurück. So konventionell das Familiendrama ikonografisch ausfällt, so sehr gewinnen die diskrete Ästhetik und das berührende Spiel von Juliette Binoche an Wucht. Der Spezialpreis der Jury in Montréal 2013 ist mehr als verdient.
Geistreiches Screwball-Duell zwischen Clive Owen und Juliette Binoche – eine Komik und Dramatik vereinende Eloge auf die Kunst.
Fred Schepisi, USA 2013
Kinostart: 22.05.2014, DVD/BD-Start: 24.09.2014
Story: Der alkoholsüchtige Englischlehrer Jack lehrt mit Leidenschaft Literatur. Als die stoisch-deprimierte Kunstlehrerin Dina an der Provinzschule auftaucht, entbrennt zwischen beiden ein kreativer Konkurrenzkampf, der ihr versiegtes Schaffen in Lyrik und Malerei belebt und sie auch privat einander näher bringt.
Von Thorsten Krüger
Selten ist mir ein Film begegnet, der so theaterhaft verspielt und doch natürlich wie persönlich ist, der so artifiziell und wahrhaftig, so konventionell und außergewöhnlich zugleich ausfällt. Fred Schepisi („Das Russland-Haus“) ist dieses Kunststück gelungen, ein sophisticated battle of wits, ein romantisches Screwball-Duell der fabelhaft agierenden Clive Owen („Children of Men“) und Juliette Binoche („Der englische Patient“).