Die Passionsgeschichte eines jungen Mädchens quält als minimalistischer Thesenfilm über katholischen Fundamentalismus.
Dietrich Brüggemann, D 2014
Kinostart: 20.03.2014
Story: Die 14-jährige Maria wird von der katholischen Piusbruderschaft und ihrer knallhart fundamentalistischen Mutter zu reaktionärer Religionsausübung erzogen. Dies, aufkeimende Gefühle für Schulfreund Christian und der Wunsch, sich für ihren kranken Bruder zu opfern, führen zur Katastrophe.
Von Sir Real
In 14 von unbewegter Kamera ungeschnitten gefilmter Kapitel – in Anlehnung an die 14 Stationen von Jesu Kreuzweg – exerziert Dietrich Brüggemann („Renn, wenn du kannst“) in Zusammenarbeit mit seiner Schwester Anna ein formal extrem strenges und ebenso anstrengendes Tableau-Thesen-Drama darüber, wie destruktiv das Gehirnwäschepotenzial des christlichen Fundamentalismus ist, bis zum bitteren Ende durch.
Der übernatürliche venezolanische Thriller beweist, dass man kein Geld für einen genial-aufwühlenden Mysteryknüller benötigt.
La casa del fin de los tiempos, aka The House at the End of Time, Alejandro Hidalgo, YV 2013
DVD/BD-Start: 18.02.2015
Story: Seit Dulce in eine Villa aus der Kolonialzeit gezogen ist, geschieht Unheimliches. Als sie ihren Mann erstochen vorfindet und Sohn Leopoldo von der Dunkelheit des Kellergewölbes verschluckt wird, erhält sie unschuldig die Höchststrafe. 30 Jahre später kehrt sie heim, um das Rätsel um sein Verschwinden zu lösen.
Von Thorsten Krüger
Der Titel mag holprig klingen – aber das selbst geschriebene und selbst produzierte Low-Budget-Debüt des Jungfilmers Alejandro Hidalgo verbindet auf großartige Weise die Bedrohung von Alejandro Amenábars Schauerstück „The Others“ mit Nacho Vigalondos Thrillerkomplex „Timecrimes“ und der überwältigenden Unerklärlichkeit von Gustavo Mosqueras Zeitschleifenmystery „Möbius“ zu einer kleinen südamerikanischen Filmperle.