Schlagwort-Archive: Queer

Rosie

Nachfühlbar lebensnah und deshalb erschütternd-starkes Generationendrama um Alter, Würde, Familie, Befangenheit und Freiwerden.

Rosie Cover

Marcel Gisler, SUI 2013
Kinostart: 27.03.2014, DVD/BD-Start: 07.11.2014
Story: Der homosexuelle Schriftsteller Lorenz kehrt aus Berlin in sein Schweizer Heimatdorf zurück, weil seine alkoholsüchtige Mutter Rosie einen Infarkt erlitten hat. Er und seine Schwester Sophie verzweifeln an der stacheligen Dame, die sich partout nicht helfen lassen will und ihnen bald den letzten Nerv raubt.
Von Gnaghi

Marcel Gislers völlig verdient mit drei Schweizer Filmpreisen dekoriertes Regiecomeback nach 15-jähriger Pause ist nicht einfach nur die Anekdote von einer, die nicht ins Pflegeheim wollte. In dem vollkommen unkonstruierten Drama erzählt der Wahlberliner die eigene Familiengeschichte, die er als Hommage an seine verstorbene Mutter betrachtet: als für jeden unmittelbar nachvollziehbare Beziehungsstudie über den menschlichen Makel.

ganzer Artikel

Concussion

Die Queer-Version von „Belle de Jour“ ist eine ungeniert-erwachsene Sundance-Perle über feminine Identitäts- und Glückssuche.

Concussion Cover

Stacie Passon, USA 2013
Kinostart: 05.12.2013
Story: Eine Platzwunde am Kopf, verursacht von ihrem kleinen Sohn, ist Anlass für die lesbische Hausfrau und zweifache Mutter Abby, aus ihrer Vorstadtehe mit der frigiden Kate auszubrechen. Sie beginnt ein Doppelleben als Call Girl für Frauen und entdeckt Sinnlichkeit und Sinn jenseits ihres trivialen Alltags.
Von Thorsten Krüger

Für ihr spielerisch-leichtes und doch sensibel-tiefsinniges Indie-Drama um ein bizarres Doppelleben gewann Stacie Passon völlig zurecht den Teddy Award. Doppelbödig, mit boshaftem Dialogwitz und handfesten, jedoch nie expliziten Bettabenteuern, zeichnet die Entdeckung vom Sundance-Festival mit einer faszinierend-nuancierten Leistung von Robin Weigert („Deadwood“) die Sinnsuche in einer Midlife-Crisis nach.

ganzer Artikel

Ich fühl mich Disco

Feinsinnig, tragikomisch, ergreifend: (Schlager)Musik und Fantasie transzendieren Pubertätsleiden von Schicksalsschlag bis Coming Out.

Ich fühl mich Disco Cover

Axel Ranisch, D 2013
Kinostart: 31.10.2013
Story: Der sensible Florian steckt mitten in der Pubertät und ist nur glücklich im Schlagergesangsduett mit seiner unverkrampften Mutter. Als die nach einem Schlaganfall im Koma liegt, muss er sich mit seinem verständnislosen Vater herumschlagen, entdeckt seine Homosexualität und verliebt sich in den Falschen.
Von Thorsten Krüger

Sensationell sensible wie erschreckend echte Tragikomödie aus der „Das kleine Fernsehspiel“-Qualitätsschmiede über das Erwachsenwerden, den Abschied von der Mutterliebe und die Qualen des Coming Out. Rosa-von-Praunheim-Schüler Axel Ranisch beweist in seiner fantasievollen Liebeserklärung an die eigene Jugend, wie frisch, frech und hervorragend deutsches Kino sein kann, wenn man nur spontan und talentiert ist.

ganzer Artikel