Independence Day: Resurgence, Roland Emmerich, USA 2016
Kinostart: 14.07.2016
Wie späte Sequels gelingen, beweist „Findet Dorie“ liebenswert und rührend. Wie man es vermasselt, Roland Emmerich. Hollywoods Master of Desaster nimmt die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum des SF-Blockbusters „Independence Day“ – der seinen Durchbruch bedeutete und bis heute mein Lieblings-Popcorn-Movie ist – zum Anlass für eine unfassbar abgedroschene Fortsetzung, die zur wahren Fremdschäm-Oper wird und damit zum weiteren Karrieretiefpunkt des Schwaben.
Der Südkoreaner Kim Sung-su, Regisseur des explosiven Jugendgewaltdramas „Beat“ und der nationalerbaulichen Historienschlachtplatte „Musa – The Warrior“, hat nach zehnjähriger Schaffenspause einen mit extra-dümmlichen Humor versalzenen Blockbuster nach Roland-Emmerich-Art für ein sichtbares Sümmchen Won aufgestellt. Nach asiatischer Sitte handelt er einen Vogelgrippe-Ausbruch ab, ein H5N1-Killervirus, den illegale Einwanderer Mitte 2014 im Bevölkerungszentrum Bundang einschleppen. Erst fliegen die ausgehusteten Tröpfchen, danach Blut, schließlich die Kugeln eines brutalen Staatsapparats, der seine Armee ein Massaker an der panischen Bevölkerung verüben lässt.
„Olympus Has Fallen“ als Buddy-Komödie mit Herz am rechten Fleck und, wegen teurer Effekte, satter Action fürs Familienpublikum.
Roland Emmerich, USA 2013
Kinostart: 05.09.2013
Story: Kriegsveteran John bewirbt sich gerade für den Secret Service, als einheimische Terroristen das Weiße Haus stürmen und Geiseln nehmen, darunter Johns kleine Tochter Emily. Sie haben es auf Präsident Sawyer abgesehen, der sich mit Johns Hilfe im Gebäude versteckt, bis ihn Verräter aus den eigenen Reihen ans Messer liefern.
Von Gnaghi
Der Plot ist der gleiche: „Die Hard“ im Weißen Haus mit Anleihen bei „Air Force One“. Statt so grimmig-brutal wie Antoine Fuquas xenophober Reißer zu marschieren, frönt Roland Emmerich beim Zerstören seiner Lieblingsimmobilie (siehe „Independence Day“) einer leidlich unterhaltsamen Mixtur aus Familienkitsch, Patriotismus und Pathos, bemüht Lincoln und uramerikanische Werte für ein manipulatives, edel glänzendes Starkino, das keinen Anhaltspunkt für seinen bösen Flop am US-Boxoffice liefert. Die Actionkomödie ist zumindest sympathischer als „Olympus Has Fallen“.